Danke für 20 Jahre!


Birgit Haberl feiert dieser Tage ihr 20-jähriges Dienstjubiläum als Pfarrsekretärin.

 

von Birgit Haberl, Gabi Moritz
Fotos: Christina Völk



 

20 Jahre angestellt - zuerst in der Pfarre Oberbaumgarten, dann in der Pfarre Heilige Mutter Teresa: Damit gehört Pfarrsekretärin Birgit Haberl zu den dienstältesten Personen unseres hauptamtlichen Pfarrpersonals.

 

Wir haben dies zum Anlass genommen, die Oberbaumgartner Pfarrsekretärin zum Interview zu bitten und sie damit der ganzen Pfarre vorzustellen. Immer wieder ist Birgit Haberl ja auch in den Kanzleiräumen der Pachmanngasse anzutreffen. Gerade jetzt , wo Christina Völk uns bald verlässt, gibt es einige neue Aufgaben, die Birgit übernehmen wird.

 

Am Ende des Interviews gibt es die Möglichkeit, Birgit Haberl ein paar persönliche Worte zu hinterlassen. 

 


Gabi Moritz: Der 1. November 2023 ist ein besonderer Tag für dich und Oberbaumgarten. Da ist es 20 Jahre her, dass du als Pfarrsekretärin, damals noch in der Pfarre Oberbaumgarten, zu arbeiten begonnen hast. Wie hat sich dein Start damals ergeben?

 

Birgit Haberl: Ich war damals seit zweieinhalb Jahren Pfarrsekretärin in meiner Heimatpfarre „Zum Guten Hirten“ im 13. Bezirk. Das war eine geringe Anstellung mit nur 12 Wochenstunden, die ich neben meiner Tätigkeit als Musik- und Bewegungspädagogin aus Liebe zu meiner Pfarre nach der Pensionierung der Sekretärin angenommen hatte. Mit der Zeit – den Monaten und Jahren – habe ich gemerkt, dass ich den Beruf der Pfarrsekretärin wirklich sehr, sehr gerne ausübe: Ich mag die Vielfältigkeit der Aufgaben, das Mitdenken, Mithelfen und Mitgehen durch das Arbeitsjahr und das Kirchenjahr in organisatorischen Belangen, ich mag den Kontakt zu den Menschen, die Begegnungen z.B. bei Taufanmeldungen oder Messbestellungen oder was auch immer die Anliegen gerade sind. Und ich habe gemerkt, dass die Tätigkeit der Pfarrsekretärin für mich mehr geworden ist: Ich empfand es als meine Berufung. So habe ich den Entschluss gefasst, mir eine zweite Pfarre zu suchen, in der ich als Sekretärin arbeiten kann. Damals gab es die Zeitschrift „Thema Kirche“ für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen noch in Printversion, und darin enthalten war eine Rubrik „Basar“ mit „ich suche“ und „ich biete“. Dort habe ich inseriert und mich als Pfarrsekretärin angeboten. Nicht lange danach bekam ich einen Anruf von Georg Flamm, der 2003 Pfarrer von Oberbaumgarten war. Ursula Markl, meine Vorgängerin hier in Oberbaumgarten, wollte mit Ende 2003 in Pension gehen und hatte davor noch eine Knie-Operation. Also fuhr ich an einem Vormittag im Oktober 2003 mit dem Fahrrad nach Oberbaumgarten, um mich bei Georg Flamm vorzustellen. Und ein paar Wochen später trat ich schon meinen Dienst an. 😊

 

GM: Wie sieht dein Kanzlei-Arbeitstag normalerweise aus?

 

BH: Wenn ich in der Früh in Oberbaumgarten ankomme, sperre ich als erstes die Kirche auf. Und bleibe dort oft ein paar Minuten, um meinen Arbeitstag bewusst mit Gott zu beginnen. Im Pfarrbüro schaue ich meist zuerst die E-Mails, die Post und was sonst so auf meinem Schreibtisch gelandet ist, durch. Zwischendurch gibt es Anrufe oder es kommt jemand persönlich mit einem Anliegen vorbei. Wobei das von Tag zu Tag völlig unterschiedlich sein kann: Manchmal geben sich die Leute die Türklinke in die Hand, dann wieder gibt es Tage, an denen es ganz ruhig zugeht. Die ruhigen Momente nutze ich zum Erledigen der vielen Aufgaben, die in meinen Arbeitsbereich fallen: z.B. Vorbereiten der Geburtstagsbriefe, Rechnungen überweisen, Schaukästen befüllen, Matrikenfälle (Taufen, Trauungen, Wiedereintritte) bearbeiten,…. Wenn jemand von den anderen Hauptamtlichen bei mir vorbeischaut , ist das natürlich eine gute Gelegenheit zum Austauschen, was es Neues oder was es zu erledigen gibt. Die Arbeitsstunden vergehen im Normalfall sehr schnell, langweilig wird mir nie! 😊

  

GM: Könntest du sagen, wer dich am häufigsten in der Kanzlei besucht? Gibt es „Stammgäste“, die oft etwas aus der Kanzlei brauchen?

 

BH: Hmm… Es gibt ein paar Menschen, die relativ regelmäßig vorbeikommen, um Messen zu bestellen. Und ein paar Ehrenamtliche sehe ich auch häufiger als andere… Logischerweise sind das zumeist eher Pensionistinnen und Pensionisten. Alle, die berufstätig sind oder allgemein jüngere Menschen, wenden sich eher per E-Mail an die Pfarrkanzlei, wenn sie ein Anliegen haben. 

 

GM: Soweit ich weiß, gibt es regelmäßige Treffen aller „Hauptamtlichen“. Wie dürfen wir uns das vorstellen?

 

BH: Ja, das stimmt. Der Mittwoch ist unser Team-Tag. Wir treffen uns um 11.00 Uhr abwechselnd im „großen“ Team (derzeit Pfarrer Pawel, Pfarrvikar Wolfgang, Diakon Daniel, manchmal Kaplan Moses, Pastoralhelferin Sonja und wir zwei Pfarrsekretärinnen) in der Pachmanngasse und am anderen Mittwoch „nur“ die Pfarrsekretärinnen gemeinsam mit Pfarrer Pawel in der Hütteldorfer Straße. Die Teamsitzungen in der Pachmanngasse beginnen wir immer mit einem gemeinsamen Gebet. Anschließend schauen wir den Kalender bis zu unserem nächsten Treffen durch – da ergeben sich oft schon viele Besprechungspunkte – und dann hat reihum jede/r die Möglichkeit, noch wichtige Themen anzusprechen. Beendet wird die Sitzung mit einem gemeinsamen Mittagessen. Bei den Sitzungen in Oberbaumgarten geht es vor allem um organisatorische Dinge die Pfarrkanzleien betreffend. Beim anschließenden Mittagessen stoßen dann meistens auch noch andere Hauptamtliche dazu – wer halt gerade Zeit und Freude an der Gemeinschaft hat. 😊 Unsere Teamsitzungen empfinde ich als sehr wichtig: Einerseits das In-Ruhe-Zeit-haben, um Wichtiges zu besprechen, andererseits auch das Pflegen unserer Gemeinschaft. Das wirkt sich enorm positiv auf unser Arbeitsklima aus!

 

GM: Das klingt gut, finde ich.
Wenn du 20 Jahre zurückdenkst: Was ist einfacher geworden in deiner Arbeit und was komplizierter?

 

BH: Eine interessante Frage… Eine Sache, die heutzutage selbstverständlich ist, ist dass jede/r von uns einen eigenen Computer hat. In meinen Anfangsjahren (eigentlich bis 2008) teilten sich der Pfarrer, die Pastoralassistentin und ich EINEN Computer. Das wäre im Jahr 2023 unvorstellbar… Ganz grundsätzlich sind die Aufgabenbereiche ziemlich gleich geblieben über all die Jahre. Nur wird heutzutage so manches nicht mehr persönlich oder übers Telefon geregelt, sondern via E-Mail. 

 

GM: Du hast in den 20 Jahren ja schon einige Pfarrer als „Chefs“ erlebt. Gibt es etwas, das du an Pfarrer Pawel lobend erwähnen würdest? Und vielleicht etwas, das er sich eher abgewöhnen sollte – falls du uns das verraten willst 😊?

 

BH: Das mache ich gerne! Besonders wichtig ist und war mir bei meinen Chefs immer, dass sie „menschlich“ sind. Was meine ich damit? Ich fände es als Pfarrsekretärin furchtbar, wenn Menschen zu mir kommen und sich beschweren, dass der Pfarrer zu ihnen unfreundlich war oder nicht auf ihre persönliche Situation eingegangen ist. Ich hatte immer das große Glück, dass ich solche Geschichten nur aus der Ferne kenne. Ich hatte immer sehr nette Chefs. 😊 An der Zusammenarbeit mit Pfarrer Pawel schätze ich ganz besonders seinen Humor. Auch wenn wir über schwierige Themen sprechen, er schafft es, uns immer mit einem Scherz aufzuheitern. Und wir Christ*innen haben ja allen Grund zur Freude! 😊 Gleichzeitig schätze ich auch, dass er seine Verantwortung als Pfarrer einer inzwischen doch sehr großen Pfarre zu 100% wahrnimmt. Er behält alle vielfältigen Bereiche des Pfarrlebens im Blick und ist für alle seine „Schäfchen“ da. Bezüglich „abgewöhnen“ fällt mir gar nichts ein. Höchstens, dass Pfarrer Pawel seine Ruhezeiten konsequenter einhalten sollte, damit er uns noch möglichst lange so gesund und energiegeladen erhalten bleibt! 😊

 

GM: Deine Wünsche für die nächsten 20 Jahre? 

 

BH: Dass mir die Freude an meiner Arbeit als Pfarrsekretärin auch weiterhin nicht ausgeht! 😊

  

GM: Danke, liebe Birgit, für diesen ausführlichen Einblick in deine 20 Jahre als Pfarrsekretärin. Danke für deine langjährige Treue zu Oberbaumgarten und nun zur Pfarre Heilige Mutter Teresa und alles, alles Gute für deine weiteren Jahre hier!