Stille Nacht


In diesem besonderen Jahr mussten auch die Feiern am Heiligen Abend adaptiert werden. Die Pfarrfamilie hält aber zusammen und so wurde es dennoch ein schönes Fest.

von Christian Votava
Fotos: Wolfgang Ehrendorfer, Christian Votava



Nicht weniger als 11 Veranstaltungen zeigte der Pfarrkalender zwischen 15 Uhr und 0:30 Uhr am Heiligen Abend, 11 Angebote, sich auf den Heiligen Abend einzustimmen und Weihnachten zu feiern. Viele helfende Hände – und Köpfe – haben das ermöglicht. So wurde Weihnachten, anders als in manchen Medien schon heraufbeschworen, bei uns nicht „abgesagt.“ Im Gegenteil! 

 

Das Kinderkrippenspiel, eine liebgewonnene und stets gut besuchte Tradition in unserer Pfarre, konnte in der Teilgemeinde Oberbaumgarten stattfinden, in der Teilgemeinde Baumgarten wurde stattdessen zweimal in der Kirche und per Livestream ein Film mit Szenen aus dem Krippenspiel des Vorjahres gezeigt. Wer möchte, kann den Film auch jetzt noch hier ansehen. 

 

Für die Christmette wurden ebenfalls Konzepte erarbeitet, um trotz der Umstände frohe Weihnachten zu ermöglichen. So gab es insgesamt vier Metten in den Kirchen und einen Livestream. In seiner Predigt (22:30 Uhr, Kirche St. Anna) griff Pfarrer Pawel Marniak unter anderem folgende Worte aus der zweiten Lesung (Tit 2, 11-13) auf:

 

11   Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten.

12   Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und              besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben,

13   während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten:

       auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.

 

Er erinnerte die Gemeinde daran, dass die allgegenwärtige Pandemie zwar  momentan andere Krisen und Probleme in den Schatten zu stellen scheint, diese aber deshalb natürlich nicht verschwunden sind. Die vielerorts dringend erwartete Impfung wird hoffentlich eine gute Lösung für Covid-19 sein, aber bestimmt keine Lösung für alles Leid in der Welt. Daher tun wir auch gut daran, aus der momentanen Situation das Beste zu machen und uns von dieser einen Krise nicht entmutigen zu lassen, sondern weiterhin Jesu Auftrag wahrzunehmen, und in unserem Nächsten Jesus, dem Christkind, zu begegnen.  

 

So war es auch zu Weihnachten in der Pfarre Heilige Mutter Teresa. Natürlich musste die Weihnachtsliturgie angepasst werden und konnten die Feiern nicht ganz wie sonst stattfinden. Aber es gab wie erwähnt besonders viele Angebote mitzufeiern, und auch von zu Hause aus. Die Messbesucher durften nicht singen, dafür konnte in einer Mette – unter Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben – ein kleines Ensemble mit Orgel, Trompete und drei Vokalstimmen zusammengestellt werden, welches die Messbesucher auch mit den Weihnachtsklassikern erfreute. Der traditionelle Sprühkerzenspalier am Ende der Christmette konnte natürlich auch nur in stark abgewandelter Form stattfinden – aber es gab Sprühkerzen. Das Jesuskind lag in der Krippe, das Licht der Welt kam zu uns!  Das Glas war also mehr als halbvoll und die Herzen der Menschen ganz. 

 

Nach dem 27.12. beginnt auch in den Kirchen der nächste Lockdown. Geduld und Flexibilität werden weiter gefragt sein, ebenso wie eine adäquate Gelassenheit gegenüber der Situation. Der oft zitierte Spruch von den Zitronen und der Limonade passt hier gut. Ich denke, die Pfarrgemeinde tut genau das und das sollte uns zuversichtlich stimmen.