Auch heuer gab es am Pfingstsonntag, dem 23. Mai 2010, in der St.-Anna-Kirche ein kunterbuntes und für viele Jugendliche sehr aufregendes Fest zu feiern, als Missio-Direktor Leo Maasburg, einst der geistliche Begleiter von Mutter Teresa, 28 Jugendlichen das Sakrament der Firmung spendete.
Die Pfarre brodelt bereits seit Monaten. Mit viel Fleiß, Mühe, Zeit und Engagement bereiteten sich die Firmlinge schon seit Oktober auf diesen besonderen Tag vor, an dem sie den Heiligen Geist empfangen sollen. Durch etliche Vorbereitungsstunden und das gemeinsame Firmlager mit Kaplan Pawel Marniak, unseren Seminaristen und dem Firmbegleiterteam haben die Firmlinge viel Zeit damit verbracht, eine Verbindung zueinander und zum Heiligen Geist aufzubauen, welche nun im feierlichen Kreise bestärkt wird.
Der feierliche Kreis ist fast schon unüberschaubar groß, zumal sich die vielen Verwandten, Paten und Freunde der Firmlinge samt etlichen weiteren Messbesuchern bereits vorzeitig in der Kirche einfinden, um die Kirchenbänke prall aufzufüllen. Wer pünktlich ankommt, ist bereits zu spät – und muss sich mit einem Stehplatz begnügen.
Das Engagement steigert sich knapp vor dem großen Ereignis ins Unermessliche. In den letzten 24 Stunden hieß es: bloß nichts vergessen – die letzten Handgriffe tätigen – alles soll glänzen und feierlich erstrahlen! Pfarrer Clemens Abrahamowicz begrüßt die eintrudelnde Pfarrgemeinde und stellt gleich im Voraus die zwei beauftragten Fotografen vor, welche sich im Zentrum des Geschehens tummeln würden, um Messbesuchern und Firmlingen die Möglichkeit zu geben, sich vollkommen auf die Feier einzulassen.
Von fleißigen Händen feierlich geschmückt, zeigt sich unsere Kirche nun in ihrem besten Licht. Am Altar lehnt ein großes Bild von lodernden Flammen, wohl ein Zeichen dafür, dass die Firmlinge heute „Feuer fangen“ und zwischen ihnen und dem Heiligen Geist tatsächlich der „Funke überspringen“ wird. Vor dem Altar liegen auf gelben und orangefarbenen Seidentüchern 7 dekorative Körbe, die den Firmlingen, der Aufschrift nach, ganz besondere Gaben symbolisch übermitteln sollen: Den Geist der „Weisheit“, der „Frömmigkeit“, des „Rates“, der „Gottesfurcht“, des „Verstandes“, der „Stärke“ und der „Erkenntnis“. Überall in der Kirche räkelt sich dekorativer Blumenschmuck mit sorgfältig ausgewählten roten Blüten, die ebenfalls eine starke Symbolik an den Tag legen. Rot, die Farbe der Liebe, die Farbe des Martyriums und die Farbe des Heiligen Geistes.
Auch der GOoD-News-Chor steht bereits in den Startlöchern, um die Firmung 2010 mit musikalischen Highlights zu untermalen. Eine erstaunlich große Gruppe an Sängern probt schon lange vor Messbeginn mit drei Gitarren, einem Saxofon, einer Querflöte, einem Piano, Schlagzeug und jeder Menge Percussion-Instrumenten in der Kirche, um sich warmzusingen. Mit dem Lockern der Stimmbänder lockern sich auch sichtbar die angespannten Organisatoren – ja es lassen sich sogar im Laufe des Gottesdienstes neben den Messbesuchern auch einige Geistliche von den mitreißenden Klängen des GOoD-News-Chores zum Tänzeln und Mitsingen verleiten.
Alle Vorkehrungen sind nun getroffen, um den „in Saus und Braus“ ankommenden Heiligen Geist zu erwarten! Andächtig und mit stolzen Paten zu ihrer Schulter empfangen die Jugendlichen das Sakrament der Firmung, jedoch mit einer Fußnote: Gott zwingt niemanden! Das Brausen des Heiligen Geistes wird nur erfüllt, wenn das Herz offen ist. So erklärt Pater Maasburg während der Predigt sympathisch: „Man kann noch so verliebt sein, wenn der andere nicht „Ja!“ sagt, ist keine Liebe möglich.“ Die Message an die Jugendlichen lautet also: Gott schenkt uns seine Liebe, den Heiligen Geist, der uns ständig umgeben wird, WIR sind allerdings diejenigen, die sich schließlich entscheiden müssen, ob und wann wir unser Herz für dieses Geschenk öffnen wollen.
Auch die Firmlinge bringen Geschenke zum Altar – eigens zusammengestellte Mappen, selbstgebastelte Kerzen (als Zeichen dafür, nun selbst das Licht in anderer Menschen Dunkelheit zu sein), Briefe an Gott (in der Hoffnung mit ihm alle Widrigkeiten des Alltags überwinden zu können), ein Mosaikbild der Friedenstaube (weil der Heilige Geist Frieden zu den Menschen bringt) und als rührenden Abschluss des Festes und als Abschiedsgeschenk für Pater Maasburg ein großes Bild unserer St.Anna-Kirche, bestehend aus vielen kleinen Kacheln, die bei näherem Hinsehen ein Porträt-Mosaik aller Firmlinge, Firmbegleiter und unseres Pfarrteams darstellen.
Zur Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Tag dürfen sich die Firmlinge, neben dem gesegneten Kreuz-Anhänger und den vielen schönen Eindrücken, das von Pater Maasburg verfasste Buch über die heilige Mutter Teresa und eine Wundertätige Medaille mit nach Hause nehmen.
Nicht nur das – beim traditionellen Gemeinschaftsfoto vor der Kirche rückt auch noch ein in letzter Zeit selten gesehener Gast ins Bild: jede Menge unerwarteter Sonnenstrahlen lassen die frisch gefirmten Jugendlichen nun auch von außen erleuchten, bevor sich die Menschenmenge vor der Kirche auflöst, um die Feierlichkeiten im familiären Rahmen fortzusetzen und die Eindrücke und Aufregungen der letzten Stunden in Ruhe ausklingen zu lassen.