Samstag - Willkommen am Olymp!

Hermes hier mit der Berichterstattung von Tag 1 nach der Ankunft der Sterblichen am Olymp. Schon heute ging es drunter und drüber inklusive zerstückelter Heiratsurkunde und gefangenen Byzantiern!

von Florian Csizmazia

Fotos: Florian Csizmazia



Hallo, Hermes, der Götterbote hier! Ich sag’s euch, heute ist es zugegangen am Olymp. In den 3.598 Jahren meines bisherigen Lebens hab’ ich noch nie so einen aufregenden Tag gehabt. Aber lasst mich von vorne beginnen…

 

 

 

Schon gestern haben meine Götterbrüder und -schwestern und ich alles vorbereitet für die große Ankunft der 54 auserwählten Baumgartner Jungschar- und Minikinder, denen als ersten Sterblichen überhaupt die Ehre zuteil werden sollte, Gäste der Götter am Olymp zu sein. Als sie dann endlich ankamen wurden erst die Zimmer bezogen. Ich muss gestehen, dass es ein Weilchen dauerte, bis sich alle mit den ungewöhnlichen Zimmergrößen anfreunden konnte. Viel Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, blieb aber sowieso nicht, stand doch die alle 500 Jahre stattfindende Inspektion des Olymps durch den ehrenwerten Inspektor Pipifein an.

 

 

 

Gäste und Bewohner des Olymps mussten beweisen, dass sie die vorherrschenden Regeln kennen und auch anwenden können. Dem nicht genug wollte der Inspektor aber auch noch die Heiratsurkunde von Zeus und Hera sehen. Ihr kennt ja die beiden Alten und ihre Schusseligkeit, natürlich konnte die Urkunde nicht gefunden werden. Ein Glück, dass Zeus damals Kopien des Dokuments an all seine Mitgötter verteilt hat. Und dann doch wieder Pech, dass diese nicht besonders gut auf den Alten zu sprechen sind, nach all den Eskapaden, die er sich in letzter Zeit geleistet hat…

Erster Einsatz also für unsere sterblichen Gäste, die sich sofort auf den Weg machten, um die Götter friedlich zu stimmen und von ihnen einzelne Teile der Heiratsurkunde einzusammeln. Lieder wurden gesungen, Wasser transportiert und einige Regeln wurden gelernt. Zu meiner großen Verwunderung tauchten die jungen Sterblichen wirklich noch rechtzeitig mit allen Teilen der Urkunde auf und Inspektor Pipifein konnte selbige verlesen. Wer jetzt allerdings glaubt, dass sich damit alles erledigt hatte, irrt gewaltig, stand doch in ebendieser Urkunde, dass die Ehe von Zeus und Hera nur 7 Tage (!) ab Ausstellung gültig war! Inspektor Pipifein erteilte den beiden aber in einem Anfall von Güte die Erlaubnis, ihre Ehe innerhalb von weiteren 7 Tagen zu erneuern.

 

 

 

Nach dieser Aufregung gönnten wir uns alle erstmal eine kleine Pause. Die Sterblichen spielten ein Spiel, dass sie gemeinhin “Fußball” nennen oder schlugen Räder und stellten sich auf ihre Hände – verrückt, wenn ihr mich fragt. Noch verrückter war allerdings die Aktion von Hades’ Oma, die ihren Enkelsohn bei einer Partnervermittlung (goetterpartner.ol) anmeldete. Warum? Na für die neuerliche Hochzeit von Zeus und Hera, dort kann man sich schließlich nicht allein blicken lassen. Orakel Delphi erstellte ein – naja, sagen wir mal “kreatives” – Profil für unseren Hades und es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sich die ersten Damen melden werden.

 

Ihr glaubt, dass das schon alles war? Weit gefehlt! Hades schien wütend zu sein, und entführte das Volk der Byzantiner – alles treue Krieger von Athene – in die Unterwelt. Bei strömendem Regen (was war da bloß mit Zeus los?) stiegen all unsere todesmutigen Gäste in die Unterwelt hinab, um die Zahlencodes der Gefängnisse zu finden und die Krieger zu befreien. Gar nicht so einfach, wenn einem der (gefühlt) 7-köpfige Höllenhund um die Füße schleicht und nur darauf wartet, einem die gefunden Zahlen wieder zu entreißen.

 

Wunder passieren, und so konnte auch diese brenzlige Situation von den Baumgartner Jungschar- und Minikindern gelöst werden. Und eines ist mir schon nach Tag eins klar: das müssen alles mindestens Halbgötter sein!