Grüß Gott!
Ich heiße Evaris Ezeocha George, stamme aus Nigeria und bin das neunte Kinder meiner bereits verstorbenen Eltern. In einer katholischen Familie aufzuwachsen hat mir geholfen, einen starken Glauben an Gott zu entwickeln und eine tiefe Liebe zur Eucharistie. Meine Berufungsgeschichte hat schon früh begonnen, nämlich bereits in der Volksschule (St. Joseph Primary School, Nimo, Nigeria), die von Ordensfrauen geleitet worden ist. Schon damals habe ich in meiner Heimatpfarre zu ministrieren begonnen. So habe ich meinen Pfarrer und die Kirche und alles, was dazugehört, besser kennen gelernt. Nach der Volksschule bin ich ins Tansi International College gegangen, aber meine Begeisterung für meine Berufung hat mich ins Kleine Seminar der Spiritaner-Patres (Holy Ghost Juniorate, Ihiala) wechseln lassen. Dort habe ich dann 2005 maturiert. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten und wegen des Todes meines Vaters konnte ich nicht weiterstudieren. Damals habe ich gedacht: „Das war’s dann wohl mit meiner Berufung zum Priester.“ Ich war wirklich traurig. Aber eine kleine Stimme in mir hat nicht aufgehört, mir zu sagen: „Verlier nicht die Hoffnung, vertrau einfach auf Gott!“
Nach einigen Jahren hat mich ein Freund der Familie, nämlich P. Joseph Chukwuneme M. Okoli OSM, der in meinem Dorf gearbeitet hat und der wusste, dass ich Priester werden wollte, mit dem Orden der Serviten in Österreich bekannt gemacht. So habe ich mich dort beworben und wurde aufgenommen. Dann hat man mich nach Uganda in Ostafrika geschickt, um spirituell und akademisch ausgebildet zu werden. 2019 habe ich den ersten Studienabschnitt der Theologie (die Philosophie) abgeschlossen. Wegen der Coronakrise bin ich nach Nigeria zurückgegangen, wo ich dann als Personal- und Verwaltungsreferent in einer Hypothekenbank gearbeitet habe. Das war, bevor ich nach Österreich gekommen bin. Jetzt habe ich das Theologiestudium wieder aufgenommen – und zwar am ITI, einer englischsprachigen Hochschule in Trumau bei Baden. Mein Wunsch ist es, Priester der Erzdiözese Wien zu werden.
Am meisten liebe ich in der Kirche die Feier der Messe mit Choralmusik und das theologische Nachdenken über den Glauben der Kirche. Im außerkirchlichen Bereich mag ich Fußball, und ich lese gerne Bücher, die mich spirituell weiterbringen und die mir einfach guttun. Außerdem höre ich gerne gute Musik.
Als hoffentlich künftiger Seminarist ist mir die Pfarre „Hl. Mutter Teresa“ als Bezugspfarre zugewiesen worden. Ich bin sehr froh darüber, und ich erwarte mit Spannung die Erfahrungen, die ich hier machen werde, und alle Begegnungen.