Der Herr ist geboren! - Das war die Christmette

Weihnachten als Konsumrauschfest, Weihnachten als Zerreißprobe familiärer Spannungen … wer dieser Tage Zeitung liest, wird hauptsächlich mit diesen Aspekten des Weihnachtsfestes konfrontiert. Und doch: In der Nacht, wenn die Feiern zuhause vorüber sind – ob sie nun froh, beglückend, angespannt oder einsam waren – machen sich viele auf den Weg in die Christmette, um dem nachzuspüren, was Weihnachten wirklich ausmacht.

Und das hat uns dort erwartet: Ein Baby, in einer Krippe liegend, eine schlichte und doch sehr festliche Feier, die uns ein bisschen von der Größe dieses einfachen Ereignisses spüren ließ. Kerzenlicht in der dunklen Kirche, strahlende Christbäume, wunderschöner Blumenschmuck, feierliche Musik von unserem neuen Kirchenchor unter Péter Szeles und dem Trompeter, eine große Ministrantenschar und ein festlich gestimmter Pfarrer Clemens, der es verstanden hat, sowohl seine „Pfarrschäfchen“ als auch die Menschen, die nicht so oft in unsere Kirche kommen, in die Feier einzubeziehen - sowie in besonderer Weise jene, die gerade jetzt zu Weihnachten großes Leid erleben müssen.


Das Baby Christine, das als Zeichen für das neugeborene Kind in der Holzkrippe lag, hat seine Rolle sehr gekonnt gemeistert. Die meiste Zeit hat es friedlich geschlummert, auch als Clemens es behutsam durch die Kirche getragen hat. Welches Baby hat aber auch schon einen Chor von hunderten Kirchenbesuchern zur Verfügung, die ihm „Stille Nacht“ als Schlaflied summen? Christine wusste es zu schätzen. Als sie während der Predigt ein bisschen zu weinen begann und von ihrer Mutter zärtlich im Arm beruhigt wurde, nützte Clemens die Gelegenheit, um uns daran zu erinnern: Eine Mutter muss immer ein bisschen erraten, was ihrem Baby fehlt, wenn es weint. Gott ist für uns wie eine Mutter, die uns zärtlich in den Arm nehmen möchte. Er muss aber nicht lange raten, denn er weiß genau, wo uns der Schuh drückt. Wir müssen sein Angebot nur annehmen.


Die Weihnachtsfreude war spürbar: im „Rejoice“ aus Händels „Messias“, das eine Solistin nach der Kommunion für uns sang, beim Sprühkerzenregen zum „Stille Nacht“, im „O du fröhliche“, das traditionell bei der Weihnachtskrippe am Seitenaltar gesungen wird (bei der dritten Strophe sang der Chor das „Halleluja“ dazu, das für viele Baumgartner bereits unverzichtbar zu Weihnachten dazugehört!), bei den vielen Umarmungen und Weihnachtswünschen, die nach Ende der Mette unter den Kirchenbesuchern ausgetauscht wurden. Die Jungschar sorgte dabei auch fürs leibliche Wohl, da sie zum Aufwärmen Punsch ausschenkte.


Und für viele Junge und auch Junggebliebene klang die Nacht noch im Jugendkeller aus, wo zu weihnachtlicher Musik jede Menge Packerl verschenkt und vom Weihnachtsfest und Geschenken erzählt wurde. Übers Internet war auch die Minileiterin Julia mit dabei, die derzeit in Amerika ist, und so am Weihnachtsabend ein Stück Zuhause geschenkt bekam.


Am Heimweg sorgte dann auch das kleine bisschen Schnee, das noch zu sehen war, für weihnachtliche Stimmung …