Mit Bart, Stab und Mütze

Rund um den 6. Dezember fand im Baumgartner Pfarrgebiet und darüber hinaus wieder die Nikolo-Aktion zugunsten der Caritas statt.

Ein weißer langer Bart kann manchmal durchaus auch von Nutzen sein. War es doch an diesem Wochenende bitterkalt in Wien. Von 3. bis 6. Dezember stapfte auch heuer wieder der Nikolo mit seinem Engerl durch die verschneiten Straßen der Pfarre. Insgesamt 66 Kinder wollten diesmal vom gütigen Bischof persönlich besucht werden.


Schon Wochen zuvor waren bei der von Sibylle Brand professionell betreuten Nikolo-Hotline zahlreiche Terminwünsche samt Detailinfos über die Mädchen und Buben bekannt gegeben worden. Am Freitag startete die Nikolo-Aktion 2010 gleich einmal mit einer Großgruppe. Beim Eltern-Kind-Turnen in der Astgasse sorgte der besondere Gast für große Augen.


Nachdem die Aktion, deren Erlös vollständig dem von der Pfarrcaritas unterstützten Kinderkrankenhaus in Charkov (Ukraine) zugute kam, bereits eine von vielen Eltern als fix vorausgesetzte Tradition ist, gab es sogar ein nagelneues Kostüm mit Samtmantel für den legendären Bischof von Myra, der wieder von Rafael gemimt wurde. Als charmante Begleiterin trat wieder Carina Fibich auf, die den Kleinen mit Weizenkörnern als Anschauungsmaterial die Geschichte vom Nikolo erzählte und mit ihnen das allseits beliebte Lied „Lasst uns froh und munter sein“ anstimmte.


Ab Samstag waren der Nikolo und sein Engerl in den verschiedensten Haushalten gern gesehene Gäste. Viele Familien schlossen sich für ihre Feiern zusammen, sodass es der alte Herr mitunter mit einem richtigen bunten Haufen an Kindern zu tun hatte. Umso besser, denn die leuchtenden Augen und die Vorfreude der Mädchen und Buben sind die beste Entschädigung für mühsame Fußmärsche.


Ein Sündenbuch oder gar einen Krampus hatte der Nikolo freilich nicht bei sich, würde dies doch der historischen Figur ganz und gar nicht entsprechen. Stattdessen plauderte er mit den Mädchen und Buben – die meisten im Vorschulalter – über deren Interessen sowie seine eigenen Geschichten und darüber, wie auch sie anderen Menschen Gutes tun könnten.


Eine Kindergruppe hatte sogar kleine Geschenke vorbereitet, die dem Nikolo zur Weitergabe an das Projekt Le+O übergeben wurden. Und auch der Bischof selbst bekam von den kleinen Fans die eine oder andere Zeichnung oder Bäckerei als persönliche Aufmerksamkeit mit auf den Weg. Die Eltern der sichtlich glücklichen Kinder hingegen leisteten einen finanziellen Beitrag für Charkov. Alles in allem konnten am Nikolo-Wochenende für die Kinder in der Ukraine, denen es am Nötigsten fehlt, € 607.- (48% mehr als 2009!) gesammelt werden. Und das ist wohl ganz im Sinne des berühmten Wohltäters aus dem 4. Jahrhundert!