Hab Mut und Kraft!

Drei Tage nach Fronleichnam war das Team der Pfarre Baumgarten wieder gefordert, ein großes Fest zu organisieren: Michael Weninger, seit einem Jahr Diakon in unserer Pfarre und am 24. Juni 2011 im Stephansdom zum Priester geweiht, feierte am 26. Juni 2011 seine Heimatprimiz. 

Nach dem Einzug des großen Priesterkollegiums begann die Festmesse, feierlich begleitet vom St.-Anna-Kirchenchor unter der Leitung von Peter Szeles und unterstützt durch ein ganzes Orchester professioneller Instrumentalisten. 


Auch bei dieser besonderen Messe gab es, wie fast jeden Sonntag um 10 Uhr, für die Kinder einen eigenen Wortgottesdienst in der Marienkapelle. Die Primizpredigt für die übrige Festgemeinde wurde vom früheren Abt des Stiftes Geras, Joachim Angerer, gehalten. 


Er erzählte von seinen Begegnungen mit Papst Johannes XXIII., der mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils eine mutige Erneuerung der Katholischen Kirche in die Wege geleitet hat. Besonders betonte Abt Angerer die Freiheit als Basis des Christseins, eine Freiheit, für die in diesen Monaten viele Menschen in Nordafrika, vor allem junge Menschen, ihr Leben riskieren. Er rief Michael Weninger, der mit seinen vielen Talenten Karriere im diplomatischen Dienst gemacht hat, mit den Worten des Apostels Paulus zu: „Hab Mut und Kraft, deiner Berufung zu folgen!“ Großes Vorbild solle ihm dabei der „Jahrhundertkardinal“ Franz König sein, dessen Mut zur Veränderung und Erneuerung einzigartig war. Zuletzt zitierte Joachim Angerer noch Papst Johannes Paul II., der zum ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt gesagt hatte: „Vergessen Sie nicht, täglich mit Christus und zu Christus zu beten!“ Das möge unser Neupriester Michael immer befolgen, dann wird Christus für ihn und in ihm stets lebendig sein. 


Nach dem Opfergang folgte der eigentliche Höhepunkt der Messe: Michael Weninger vollzog zum ersten Mal die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus. 


Am Ende der Messe erteilte der Primiziant zunächst den allgemeinen Primizsegen, danach konnten alle Mitfeiernden auch noch einzeln die Hände aufgelegt bekommen, was bei der großen Zahl von Personen einige Zeit in Anspruch nahm. 


Währenddessen verlagerte sich die Feier langsam aus dem Kirchengebäude ins Freie, wo an vielen Tischen rund um den Gruschaplatz eine große Agape stattfand. Gott sei Dank ließen die herumziehenden dunklen Wolken nur einige wenige Regentropfen herunterfallen, sodass die Feierstimmung noch bis weit in den Nachmittag hinein ausklingen konnte.