Ein langer Tag für den Nikolo


Am ersten Sonntag im Dezember hatte der Heilige Nikolo einen langen Arbeitstag in unserer Pfarre. Dabei konnte er viele kleine und große Kinder besuchen und beschenken. 

von Martin Erhard-Kainz

Fotos: Martin Erhard-Kainz, Christina Völk, Pawel Marniak



Über kaum einen Heiligen werden so viele Geschichten erzählt, die Klein und Groß vertraut sind, wie um diesen einen Bischof aus Myra. Obwohl über die historische Figur des Nikolaus eigentlich nur wenige belegte Tatsachen bekannt sind, wird sein Ehrentag in der Kirche immer groß gefeiert.

Als Sohn reicher Eltern verteilte Nikolaus sein ererbtes Vermögen unter den Armen. Berühmt ist die Geschichte, wonach Nikolaus einer armen Familie mit drei unverheirateten Töchtern Gold schenkte, um die Mädchen vor unehrenhafter Arbeit zu bewahren. Nikolaus wird daher oft mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt. Geschichten wie diesen verdankt er wohl seinen Ruf als einer, der heimlich Geschenke bringt.

Groß gefeiert wird auch bei uns in der Pfarre. Heuer hatte er am ersten Sonntag im Dezember ein wahres Marathonprogramm vor sich. 

Los ging es bereits gleich in der Früh in der Sonntagsmesse in Oberbaumgarten. Fleißige Helferleins hatten Säckchen mit allerlei Süßem und Nüssen gebastelt. Auch ein Nikolo braucht hier Unterstützung.

Am Ende der Messe durften sich dann die Kinder ihre kleinen Geschenke abholen. 

Weiter ging es dann bei der Messe in Baumgarten. Hier wurde natürlich zuerst die zweite Kerze am großen Adventkranz zu "Wir sagen euch an den lieben Advent" entzündet.  

Die vielen Kinder, die gekommen waren, feierten danach einen Kinderwortgottesdienst in der Marienkapelle. 

Unser Pfarrer erinnerte uns, dass für eine ernsthafte Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, wie auch vor Ostern, an den Adventsonntagen kein Gloria in der Heiligen Messe gesungen wird. Der Advent ist also neben der Zeit der Vorfreude auch eine Zeit der Vorbereitung, der Buße und der Besinnung.

Auch in Baumgarten wurden die Kinder im Anschluss an die Messe durch den Nikolo reichlich beschenkt.

Dann ging es für den Nikolo quer durch das Pfarrgebiet und das sehr ökologisch zu Fuß und mit der Straßenbahn.

Der Start seines Rundganges war überraschend im Rapid-Stadion in Hütteldorf. Der SK Rapid kann ja im Moment jede Unterstützung gut gebrauchen.

Nächster Treffpunkt war die Kirche in Oberbaumgarten. Dort wurde er schon von vielen Kindern und Eltern erwartet. Begleitet wurde der Nikolo auch heuer wieder von einem Gehilfen, der frappante Ähnlichkeit mit unserem Pfarrer aufwies. Er hatte eine rollende Kiste dabei, in der die Geschenke aufgehoben waren. Ebenfalls dabei ein Helferlein aus dem Pfarrgemeinderat mit Gitarre, das das Lied "Lasst uns froh und munter sein" und andere Weihnachtslieder anstimmte.

Fast in einer Prozession ging es dann hinunter zum Casinopark, wo der Nikolo stets von einer Traube von Kindern umgeben war.

Voriges Jahr war ja aufgrund von Corona mitten im Dezember-Lockdown das gemeinsame Spazieren durch den Bezirk verboten.

Über die Linzer Straße ging es dann weiter bis zur Pfarrkirche in Baumgarten, wo unser Rundgang seinen Abschluss fand.

Damit war aber der Arbeitstag unseres Nikolos noch immer nicht zu Ende. Denn er hatte noch genügend Energie auch noch in der Jugendmesse am Abend bei den etwas älteren Kindern vorbeizuschauen und so seinen langen Tag bei uns in Baumgarten ausklingen zu lassen.