Firmung ist, wo Menschen einander verstehen


26 Firmlinge feierten zu Pfingsten ihren großen Tag. Nach mehrmonatiger Vorbereitung spendete ihnen Subregens Markus Muth das heilige Sakrament der Firmung.

 

von Martin Erhard-Kainz
Fotos: Martin Erhard-Kainz, Vu Phan Quoc 



Hatte die Nacht zuvor noch ein starkes Gewitter über Wien getobt, so präsentierte sich der Pfingstmontag gleich in der Früh mit einem strahlend blauen Himmel. Ein optimaler Tag für unsere 26 Firmkandidatinnen und Kandidaten, um am Ende ihrer Vorbereitungszeit nach Taufe und Erstkommunion das nächste wichtige Sakrament in ihrem Leben zu empfangen.

 

Als Firmspender fungierte mit dem Subregens des Wiener Priesterseminars Markus Muth ein langjähriger Freund unserer Pfarre, der selbst zur Jahrtausendwende bei uns als Kaplan tätig war. 

 

Noch bevor es losging, versammelten sich schon die Firmlinge mit ihren Patinnen und Paten auf der Stiege vor  

unserer Pfarrkirche. Ein riesen Gewusel und nachdem Maskenregeln im Moment auch in der Kirche aufgehoben sind, war es vor allem wieder einmal schön, Menschen lachend und freudestrahlend zu sehen.

 

Pünktlich um 10 Uhr zogen dann alle Firmlinge mit ihren Patinnen und Paten den Mittelgang zu den Klängen unseres auch heuer wieder großartigen Chors nach vorne. "Komm, Heiliger Geist! Wir öffnen unser Herz, machen uns bereit.", der Text des ersten Liedes stimmte perfekt auf die nächsten eineinhalb Stunden Messe ein.

 

Für unsere Pfarre sei dies ein Tag der Freude, betonte unser Pfarrer, und er dankte allen Beteiligten, dass in der schwierigen Zeit der letzten Monate trotzdem eine perfekte Firmvorbereitung durchgeführt wurde. 

Dann war es an der Zeit, die 26 Firmanwärter der Pfarrgemeinde vorzustellen. Die Namen wurden verlesen, und danach bekräftigte jede und jeder lautstark mit einem "Ich bin bereit!" den Willen zum Erhalt des Sakraments.

 

In seiner Predigt spannte Markus Muth einen bemerkenswerten Bogen von der Geschichte Pfingstens, als sich plötzlich alle Menschen untereinander verstanden, hin zu Firmung. Die Firmung als Stärkung des Glaubens und zu gleich auch eine Art Sendung Gottes, durch die Gefirmten diese Welt ein Stück besser zu machen. Dies kann nur gelingen, wenn wir einander respektieren, zuhören und, wie zu Pfingsten, verstehen. Nur so können Konflikte, gegenseitiger Hass und sinnlose Kriege, die uns in letzter Zeit so sehr beschäftigen, ein Ende finden.

Endlich war danach der große Moment gekommen. Einzeln schritten die 26 mit ihren Patinnen und Paten nach vor und erhielten das heilige Sakrament. Man konnte die große Freude, aber auch ein Stück Erleichterung bei den jungen Menschen verspüren.

 

Nach der Messe und dem obligatorischen Gruppenfoto auf den Stufen vor der Kirche wurde noch bei einer Agape gemeinsam auf die Zeit der gemeinsamen Vorbereitung sowie der Firmung Rückschau gehalten.

 

Nehmen wir doch unseren Firmspender beim Wort. Auch wenn es uns vorkommt, wir würden mitunter zu Themen ganz verschiedene Sprachen sprechen. Nehmen wir uns die Zeit für Andersdenkende, hören wir einander zu und gehen wir aufeinander ein. Nur so wird eines Tages auch die Welt, so wie Pfingsten und die Firmung, ein Ort, wo Menschen einander verstehen.