Kreuzwege 2022


Heuer durften und dürfen wir uns in beiden Teilgemeinden wieder in gestalteten Kreuzwegen vor Ort auf Ostern vorbereiten.

 

von Christian Votava
Fotos: Christina Völk, Christian Votava



Unter Einhaltung aller Abstandsregelungen und sonstiger Sicherheitsvorkehrungen war es wieder möglich, die Kreuzwege in (fast) gewohnter Weise zu beten, es fanden sogar liebevoll gestaltete Kinder- und Jugendkreuzwege sowie der Caritaskreuzweg statt. 

 

All jenen, die nicht persönlich teilnehmen können, sei der Kreuzweg am Karfreitag, den 15. April um 14:30 Uhr in Baumgarten (dieser wird auch online übertragen) oder um 15:00 Uhr in Oberbaumgarten nahegelegt. 

 

Weiters bieten wir hier die Möglichkeit, die Kreuzwegstationen in der Kirche St. Anna zu betrachten, untenstehend können die Texte eines Kinderkreuzweges der Pfarre nachgelesen oder mitgebetet werden.  

 

 

KREUZWEG
für Kinder und Erwachsene

 

1.      Station: Jesus wird zum Tod verurteilt

Jesus wird verurteilt, weil er die Mächtigen stört, weil das, was er tut und sagt, für sie lästig ist.

…und niemand hat den Mut einzuschreiten oder laut zu protestieren.

Bildbetrachtung: PILATUS: Siehst du, wie der Richter Pilatus seine Hände wäscht? Er sagt: „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Er verurteilt Jesus zum Tod, weil andere das wollen. Obwohl er ihn für unschuldig hält. Er könnte sagen: Nein. Aber er ist nicht mutig genug.

Gebet:
Jesus, hilf uns, mutig zu sein und uns einzumischen, wenn jemand ungerecht oder gemein behandelt wird.

Hilf uns, dass wir niemanden verurteilen oder ablehnen.

 

2.      Station: Jesus nimmt das Kreuz auf sich

Jesus hat seine Angst überwunden. Er vertraut auf Gott und deshalb nimmt er das Schwere auf sich.
 … und Jesus drückt sich nicht vor dem Unangenehmen und Leidvollen

Bildbetrachtung: JESU HÄNDE: Siehst du, wie Jesus seine Hände öffnet? Er sagt zu Gott: „Vater, ich bin bereit!“ Das ist nicht leicht für Jesus. Aber er ist bereit, das schwere Kreuz zu tragen.

Jesus, stehe uns bei, wenn wir Sorgen und Unangenehmes tragen müssen.

Jesus, sei bei uns, wenn wir uns vor schwierigen Sachen drücken wollen, z.B. zuhause mithelfen.

 

3.      Station: Jesus fällt zum 1. Mal unter dem Kreuz.

Jesus stolpert und fällt hin. Er sehnt sich nach einem Moment der Ruhe und Erleichterung. Die Liebe zu uns und zu seinem Vater gibt ihm Kraft.

…und Jesus bleibt nicht liegen, sondern steht auf und geht weiter.

Bildbetrachtung: BODEN: Siehst du, wie der Weg bergauf geht? Der Ort Golgotha, an dem Jesus gekreuzigt wird, ist ein Hügel in der Stadt Jerusalem. Jesus muss das schwere Kreuz hinaufschleppen. Er sagt zu Gott: „Vater, ich bin bereit!“ Das ist nicht leicht für Jesus. Aber er ist bereit, das schwere Kreuz zu tragen. Auch wenn der Weg steil ist – Jesus steht wieder auf.

Jesus, so wie Jesus liegen wir auch manchmal am Boden oder fühlen uns am Boden zerstört.

Gib uns die Kraft, dass wir nach einem unangenehmen Erlebnis wieder auf die Beine kommen.

 

4.      Station: Jesus begegnet seiner Mutter

Es war nie leicht für Maria, aber sie hat immer zu ihrem Sohn gehalten. Auch in dieser schweren Stunde ist sie für ihn da.

…und Jesus und Maria schauen einander in die Augen und geben sich gegenseitig Halt.

Bildbetrachtung: MARIAS HÄNDE: Siehst du, wie Maria ihre Hände ausstreckt, um Jesus zu berühren? Eine liebevolle Berührung sagt uns: Ich bin für dich da, ich lasse dich nicht alleine!

Jesus, ich möchte Menschen in Not spüren lassen, dass ich ihnen nahe bin.

Gib uns Menschen, die einfach für uns da ist, ganz egal, was passiert.

 

5.      Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Es geht einfach nicht mehr, Jesus kann nicht mehr. Ein Bauer, der gerade von der Feldarbeit kommt, packt zu.

… und Simon drückt sich nicht vor der Verantwortung.

Bildbetrachtung: SIMONS ARM: Siehst du, wie stark Simon ist? Er ist es gewöhnt, auf dem Feld schwer zu arbeiten, das sieht man an seinen Muskeln. Bequemer wäre es natürlich weiter zu gehen, aber Simon ist ein Mann der Tat.

Jesus, ich möchte immer wieder anderen meine Hilfe anbieten, ohne dass mich jemand danach fragen muss.

Hilf, dass wir Menschen um uns haben, die erkennen, wann wir Hilfe brauchen.

 

6.      Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Veronika erkennt die Not und handelt. Sie möchte die Not lindern.

… und es ist Veronika egal, was die anderen denken.

Bildbetrachtung: VERONIKAS HÄNDE: Siehst du, wie Veronika Jesus ihre Hände mit dem Tuch entgegenstreckt? Veronika schenkt Jesus damit ihre Liebe und zeigt ihm: Ich halte in der Not zu dir!

Jesus, wir können mit unseren Händen anderen wehtun oder Gutes tun.

Hilf uns, dass wir mit unseren Händen Hilfe und Zärtlichkeit schenken.

 

7.      Station: Jesus fällt zum 2. Mal unter dem Kreuz.

Jesus stürzt ein zweites Mal. Vor kurzem haben ihm die Menschen noch zugejubelt, jetzt liegt er am Boden.

… und Jesus stellt sich auf die Seite der Verlierer.

Bildbetrachtung: JESU KOPF Siehst du, wie Jesus den Kopf auf seinen Arm stützt? Er sieht nun aus wie ein Verlierer. Wer verliert, ist oft dem Spott und der Schadenfreude anderer ausgeliefert. Aber es geht immer irgendwie weiter – wenn wir aufstehen und weitergehen wie Jesus.

Jesus, du bist immer auf der Seite der Schwachen, auf der Seite der Verlierer.

Hilf uns, dass wir uns nicht über den Schaden anderer freuen oder lustig machen.

 

8.      Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen.

Jesus sieht die Frauen am Wegrand stehen, bemerkt ihr Mitleid und geht auf sie zu.

…und Jesus richtet trotz seiner eigenen Not seine Augen auf die Trauer und das Leid anderer Menschen.

Bildbetrachtung: KIND Siehst du das kleine Kind, das die weinende Frau auf dem Arm trägt? Es blickt Jesus an. Jesus hat Kinder immer ganz besonders in sein Herz geschlossen. Das Kind ist sicherlich sehr traurig, Jesus so leiden zu sehen. Und Jesus hat Mitleid mit dem Kind, er streckt seine Hand aus und berührt es sanft.

Jesus, die Frauen und das Kind weinen, weil sie dich leiden sehen und nichts tun können. Manchmal sind wir ratlos, wenn wir an das viele Leid in der Welt denken.

Jesus, wenn wir uns hilflos fühlen, lass uns auf Dich schauen wie das kleine Kind auf dem Bild.

 

9.      Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Jesus muss dem Tod in die Augen schauen, er rückt nun immer näher. Das ist schwer zu verkraften. Er bricht zusammen.

… und Jesus schafft es im Vertrauen auf Gott, sich noch einmal aufzurichten.

Bildbetrachtung: JESU KOPF Siehst du, wie der Kopf von Jesus nun ganz am Boden liegt? Es sieht so aus, als ob Jesus nun gar nicht mehr aufstehen könnte. Aber Jesus kann sich im allergrößten Leid Gott ganz anvertrauen. Er findet die Kraft aufzustehen, weil er auf den Plan Gottes vertraut.

Jesus, in jedem noch so schweren Leid bist du uns ganz nahe und umarmst uns.

Lass uns immer auf dich vertrauen.

 

10.  Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt

Im allergrößten Leid nehmen die Soldaten Jesus das Letzte, was ihm geblieben ist – seine Kleider. Jetzt ist Jesus ganz schutzlos: unbedeckt, bloßgestellt, verletzlich.

… und Jesus stellt sich auf die Seite aller Menschen, die niemand mehr beschützt.

Bildbetrachtung: JESU ROTER UMHANG: Siehst du den roten Umhang von Jesus? Ein Soldat hat ihn Jesus weggenommen. Er hat keinen Respekt vor dem leidenden Jesus und verhält sich sogar jetzt noch, so kurz vor dem Ende, unfair.

Jesus, lass uns alle Menschen, die es in ihrem Leben nicht leicht haben, mit Fairness und Respekt begegnen.

Gib uns Menschen, die zu uns halten und uns beschützen, wenn andere uns bloß stellen.

 

11.  Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt

Jesus leidet. Was die Menschen mit ihm machen, ist unmenschlich.

…und Jesus verzeiht denen, die ihm große Schmerzen zufügen.

Bildbetrachtung: DAS SCHILD I.N.R.I. Siehst du das Schild, das der Mann Jesus zeigt? INRI ist die lateinische Abkürzung für „Jesus von Nazareth, König der Juden“. Er möchte damit sagen: Deshalb wirst du umgebracht, weil viele Menschen dich zum König machen wollten. Aber Jesus ist ein ganz anderer König – welcher? Der König der Liebe. Seine Liebe ist so groß, dass er verzeihen kann.

Jesus, böse, giftige Worte können wie schmerzhafte Nägel sein. Lass uns im Alltag behutsam mit unseren Worten umgehen.

Gib uns die Kraft, denen zu verzeihen, die böse zu uns sind.

 

12.  Station: Jesus stirbt am Kreuz

P: Jesus stirbt am Kreuz. Das ist aber nicht das Ende seiner Liebe zu uns, sondern der Höhepunkt. Wir halten eine kurze Stille für Jesus.

Stille

Jesus stellt mit seinem Leiden und seinem Tod alles auf den Kopf: Nicht Sieg, Stärke, Macht, Reichtum und Glanz sind wichtig. Sondern der Wunsch zu helfen und zu heilen, auch wenn das Leiden mit sich bringt.

 …und Jesus liebt uns so sehr, dass er sein Leben hingibt.

Bildbetrachtung: DIE FINGER DES HAUPTMANNS Siehst du, wie der Soldat zwei Finger hebt? Er ist ein römischer Hauptmann. Er erlebt mit, wie sich die Sonne verdunkelt und die Erde bebt, als Jesus stirbt. Da beginnt er zu glauben und ruft: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! Die zwei erhobenen Finger bedeuten: Ich schwöre.

Jesus, am Kreuz sieht es so aus, als wärst du der Verlierer. Aber in Wahrheit bist du der Sieger!

Am Kreuz hast du den Tod besiegt. Deine Liebe ist stärker als der Tod. Danke, Jesus!

 

13.  Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.

Maria hält den toten Jesus in ihren Armen. In ihre tiefe Trauer mischt sich ein Funken Hoffnung.

…und Maria ahnt, dass Jesus ihr auf eine andere Art nahe sein wird.

Bildbetrachtung: DIE HÄNDE VON JESUS UND MARIA Siehst du, wie Maria ihren toten Sohn hält? Vor der Geburt Jesu ist Maria ein Engel erschienen. Er hat ihr gesagt, dass Gott etwas Besonderes mit ihr vorhat. Maria hat damals „Ja!“ gesagt. Sie vertraute auf Gott und auch jetzt, wo ihr Sohn tot in ihrem Schoß liegt, lebt ihn ihr die Hoffnung weiter.

Jesus, wenn die Trauer alles überdeckt, dann lass uns spüren, dass du da bist.

Hilf allen Menschen, die keine Hoffnung haben.

 

14.  Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.

Zwei Freunde von Jesus legen ihn in eine Höhle, die ein Grab ist.

… und Maria nimmt Abschied von ihrem Sohn.

Bildbetrachtung: DEN HINTERGRUND Siehst du den Hintergrund auf diesem Bild? Man sieht den Garten, in dem das Grab war und man sieht die Sonne. Die Menschen befinden sich also IN der Höhle, IM Grab und wir sehen im Hintergrund den Blick nach draußen. Der Blick ins Licht lässt uns daran denken: Jesus wird auferstehen!

Auch in der größten Finsternis gibt es ein Licht, das für uns leuchtet.

 

Jesus, du bist unsere Sonne! Jesus, du bist die Auferstehung und das Leben!