Mariä Lichtmess


Der 2. Februar ist seit jeher ein Tag  mit vielfältigem Brauchtum. Einiges davon erleben wir auch im Gottesdienst.

 

von Gabi Moritz
Fotos: Gabi Moritz



Wenn am Abend eines arbeitsreichen Mittwochs doch jede Bankreihe der Baumgartner Kirche besetzt ist, dann wird es wohl etwas zu feiern gegeben haben. Trotz des markanten Datums, 02.02.2022, war es keine Hochzeit, sondern die "Darstellung  des Herrn", vulgo "Mariä Lichtmess".

 

Dieses Fest findet 40 Tage nach Weihnachten statt. Die Bibel erzählt davon, wie Maria und Josef das neugeborene Jesuskind zum ersten Mal in den Tempel brachten  - "darstellten". Hier kam es zu den denkwürdigen Begegnungen mit dem alten Simeon und der Prophetin Hanna, die erkannten, dass Jesus kein gewöhnliches Kind war und ihn als den Messias priesen. (Lk 2, 21 - 40)

 

Mariä Lichtmess ist seit jeher ein Tag mit reichem  Brauchtum: Die Lichterprozession (die heuer entfallen musste) und die Kerzenweihe gaben dem Tag den Beinamen "Lichtmess". Für die Bauern begann früher mit dem 2. Februar das neue Arbeitsjahr; für die Mägde und Knechte vielleicht eine Neuanstellung auf einem anderen Bauernhof. 

 

Passend dazu lehrte uns Pfarrer Pawel Marniak auch die Wetterregel dieses Lostages:

 

"Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird’s ein langer Winter sein. Wenn's zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit."


(Da es an diesem Tag nur gestürmt hat, ohne Schneefall, bleibt zu beobachten, wie sich das wettertechnisch auswirken wird!)

 

Gerne kombiniert wird das Fest "Darstellung des Herrn" mit dem Gedenktag des hl. Blasius am 3. Februar. Bischof Blasius von Sebaste erlitt im 3. Jahrhundert den Märtyrertod durch Enthaupten, was ihn unter anderem zum Nothelfer bei Halskrankheiten machte. 

 

In den Gottesdiensten rund um den 3. Februar wird daher der traditionelle Blasiussegen mit den zwei gekreuzten Kerzen gespendet, die vor den Hals gehalten werden, um vor Halskrankheiten und Ersticken zu schützen. 

 

Angesichts der Corona-Zahlen, die wöchentlich neu durch die Decke gehen, ein Schutz, den jede und jeder von uns gut brauchen kann!