Landeerlaubnis für den Heiligen Geist


Mitte September empfingen 40 Jugendliche das Sakrament der Firmung. Eine Neugefirmte berichtet.

 

von Sofie Sommer
Fotos: Martin Kainz, Thomas Moritz,
Vu Phan Quoc



 

Wow, was für ein unbeschreibliches Gefühl es ist, das Sakrament der Firmung nach 10 Monaten intensiver Vorbereitung nun wirklich empfangen zu haben!

 

Begonnen hat alles im November letzten Jahres, als ich mich gemeinsam mit 41 anderen Jugendlichen in meinem Alter für die Firmvorbereitung in der Pfarre Hl. Mutter Teresa angemeldet habe. Seit damals hatte ich jeden Donnerstag (außer in den Ferien) Firmstunde, in welcher wir von unseren lieben Leiterinnen und Leitern Stück für Stück auf unsere Firmung vorbereitet wurden und dabei sehr viel über den Glauben, das Christentum, allgemein über das Leben und unglaublich viel über uns selbst lernen durften.

 

Jeden Monat gab es auch eine Jugendmesse, bei der wir selbst einiges mitgestalten konnten. Zusätzlich engagierten wir uns bei caritativen Aktivitäten oder halfen in unserer Pfarre mit. Und dann gab es einmal im Juni und einmal im September den sogenannten Firmtag. An diesen Tagen trafen wir uns alle im Pfarrheim und lernten durch allerlei Spiele, Stationen und das gemeinsame Feiern einer Messe unter freiem Himmel, einander und den Heiligen Geist besser kennen.

 

Nachdem wir insgesamt 50 Fußstapfen durch 50 Aktivitäten gesammelt hatten, waren wir bereit für unsere Firmung:

 

 


Am 18. September 2021 trafen wir uns in unserer Kirche St. Anna. Als ich dort ankam, wurde ich gleich schwungvoll von anderen Firmlingen umarmt und begrüßt. Gemeinsam mit meiner Firmpatin ging ich in die Kirche, wo ich einen wunderschönen, von unserer lieben Firmleiterin Regina selbst angefertigten, Anstecker bekam. Um kurz vor 10 Uhr gingen wir Firmlinge mit unseren Patinnen und Paten wieder hinaus und stellten uns für den feierlichen Einzug auf. Nachdem alle Gäste ihren 3G-Nachweis vorgezeigt und ihren Sitzplatz zugewiesen bekommen hatten, war es dann wirklich so weit.

Hinter den Ministranten und gefolgt von den vier versammelten Priestern zogen wir in die Kirche ein und verteilten uns auf unsere Plätze. Dabei sang unser GOoD-News-Chor ein schwungvolles Lied namens „Spirit is Coming“ und alle Versammelten der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche sangen freudig mit. Als ich den Klang von so vielen Stimmen hörte, die alle heute hier versammelt waren, um mit uns unsere Firmung zu feiern, breitete sich in mir ein unbeschreibliches Freudegefühl aus, welches mich die ganze Firmung über begleitete.

 

Wie jede Messe wurde auch diese mit einem Kreuzzeichen begonnen, bevor unser Pfarrer Pawel Marniak seine Begrüßungsworte sprach. Nach ihm übernahm unser Firmspender Monsignore Clemens Abrahamowicz das Wort, begrüßte uns ebenfalls und führte uns dann weiter durch die Messe.

 

Nach dem Kyrie spielten vier unserer Mitfirmlinge eine kurze Szene, in welcher sich der Heilige Geist auf den Landeflug zu uns bereitmachte. Diese beendeten wir Firmlinge gemeinsam, indem wir aufstanden und alle gleichzeitig versicherten: ICH BIN BEREIT!

Es folgten die Lesung und ein weiterer ermutigender Text, gelesen von unseren Firmleiterinnen und Firmleitern, dann das Evangelium. Daran anschließend predigte Clemens Abrahamowicz, unser Firmspender, mit seiner lebhaften freudigen Art eine wunderschöne und hochinteressante Predigt.

Danach erneuerten wir alle gemeinsam unser Taufversprechen und beteten mit allen Versammelten das Glaubensbekenntnis. Und dann war es wirklich so weit, die Firmzeremonie begann. Zuerst wurde das Chrisam-Öl gesegnet und dann trat unser Firmspender vor den Altar, um uns das Sakrament der Firmung zu spenden. Ich kam als Fünfte an die Reihe. Ehrfürchtig trat ich nach vorne und sprach meinen Namen. Meine Firmpatin legte mir ihre Hand auf die rechte Schulter und Clemens Abrahamowicz zeichnete mit dem Chrisam-Öl ein Kreuz auf meine Stirn, während er mich segnete und im Hintergrund der GOoD-News-Chor „Atem Gottes“ sang. Als ich spürte, wie der Heilige Geist auf mich herabkam, stiegen mir vor Rührung Tränen in die Augen. Die wunderschöne Musik, die behütende Hand meiner Firmpatin auf meiner Schulter, all die lieben Menschen, die mit mir heute versammelt waren, der liebevolle Blick meiner Familie auf mir und ganz allgemein diese heilige Atmosphäre in der Kirche, ließen in mir ein Gefühl von Freude, Liebe und Dankbarkeit entstehen, wie ich es nur schwer beschreiben kann.


Nachdem er den offiziellen Segensspruch gebetet hatte, sprach mein Firmspender noch ein paar persönliche Worte mit mir, bevor er mir mit einem Lächeln die Hand reichte. Von einem unserer Ministranten bekam ich ein kleines Heft zur Erinnerung an das Sakrament der Firmung. Dann ging ich zurück zu meinem Platz, wo ich meine Firmpatin vor Dankbarkeit umarmte und mit ihr gemeinsam das Gebet durchlas, welches mir eben überreicht worden war.

Nachdem alle Firmlinge das Sakrament der Firmung empfangen hatten, ging die Messe weiter mit den Fürbitten, von welchen ich auch eine lesen durfte. Als ich beim Ambo stand und in die Menge der Versammelten blickte, wurde mir noch einmal bewusst, wie viele Menschen extra gekommen waren, um mit uns zu feiern, und wieder machte sich dieses Gefühl der Freude in mir breit.

 

Bei der Kommunion wurde ich wieder zu Tränen gerührt, diesmal von meiner Schwester, welche bei dem Lied „Here I am to Worship“ ein Solo sang und mir dabei ein liebevolles Lächeln schenkte.

 

Danach hatten ein paar von uns Firmlingen noch eine Überraschung: Eine mehrstimmige Perfomance von „Wir stimmen in Jesu Lobpreis ein“, begleitet von verschiedensten Percussion-Instrumenten. Es war ein voller Erfolg und verstärkte die ausgelassene fröhliche Stimmung noch mehr (wenn das überhaupt möglich ist).


Danach ging es normal weiter im Messablauf, bis wir beim Schlusslied ankamen. Alle gemeinsam sangen wir ein Lied namens „Sing and Pray“, welches durch seine Beschwingtheit eines der Lieblingslieder unter uns Firmlingen ist. Ein würdiger Abschluss dieser Messe also. 😉

Vor der Kirche machten wir noch ein Gruppenfoto mit unseren Paten und Patinnen, dann wurde die Agape eröffnet, bei der sich alle bedienen konnten, während man noch gemeinsam plauderte und wir uns gegenseitig zu unserer Firmung gratulierten.

Schlussendlich bleibt mir nichts anderes zu sagen als Danke!

Als erstes unserem Firmspender Clemens Abrahamowicz, der eine so schöne und lebhafte Messe gehalten und uns das Sakrament der Firmung gespendet hat.

 

Dann natürlich unserem lieben Leiterteam, welches uns so gut auf dieses Ereignis vorbereitet hat und durch welches wir so viel lernen durften, das immer für uns da war und selbst unter so schwierigen Umständen eine unglaublich schöne Firmvorbereitung und Firmung gestaltet hat.

 

Pawel und Rafal, welche uns stets sicher auf unserem Weg zur Firmung begleitet und dann auch mitgefeiert haben.

 

Dem GOoD-News-Chor, der soooo wunderschöne Musik mit so viel Freude und Elan gesungen und gespielt hat, dass einem nichts anderes übrig blieb, als voll Freude mitzusingen und zu klatschen.

 

Unseren Eltern und Taufpaten, die damals bei der Taufe den ersten Schritt zu Gott für uns gegangen sind, auf dem Weg, den wir nun selbst voller Überzeugung weitergehen dürfen.

 

Unseren lieben Patinnen oder Paten, die zugestimmt haben, diesen Weg mit uns zu gehen und uns im Glauben zu stärken.

Und allen anderen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Fest so unglaublich heilig, stimmungsvoll und wunderschön war.

 

Am allermeisten aber danke ich dem lieben Gott, Jesus und dem Heiligen Geist, die immer für uns da sind, uns behüten und mit uns unser Leben gehen.