Wo zwei oder drei in meinem Namen ...

Wir - die Pfarre Heilige Mutter Teresa - sind schon ein Jahr alt, das neue Arbeitsjahr beginnt soeben und es wird gefeiert, aber etwas anders, als wir es gewohnt sind oder es erwartet hätten.

 

von Manfred Kainrath
Fotos: Wolfgang Ehrendorfer



 

 

So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir wollten eine Feldmesse im Garten des Pfarrheims feiern und obwohl CoVid-19 nicht dran schuld war, klappte es nicht. Der Spielverderber hieß Regen und war für diesen Sonntag nicht nur vorausgesagt, sondern er traf dann auch wirklich pünktlich ein.

So trafen sich denn Messbesucher beider Gemeinden daher um 10:30 Uhr (die Oberbaumgartner durften sich mal ausschlafen) in der Pfarrkirche St. Anna Baumgarten zu einer gemeinsamen Festmesse.

 

Eine Festmesse, mit der wir unser Patrozinium feiern wollten. Wie spätestens seit einem Jahr jedermann bekannt ist, jährte sich der Todestag von Mutter Teresa von Kalkutta am 5. September zum 23. Mal und einen Tag davor ihre Heiligsprechung zum 4. Mal. Grund genug, das Arbeitsjahr mit einem Fest zu beginnen.

 

Die Maskenpflicht konnte man mit den brandneuen Pfarre-Mutter-Teresa-Nasen-und-Mundschutz-Masken, die sich laut Rückmeldungen sehr angenehm tragen, erfüllen. 

Nach dem von Fanfarenklängen einer Trompete begleiteten Einzug fragte uns Pfarrer Pawel Marniak, was wir uns unter einer unangenehmen Situation vorstellen und beantwortete die Frage gleich selbst. Wenn wir am Himmelstor stehen, vor uns nur Mutter Teresa und der gute Engel am Tor zu ihr meint: „Du hättest dich schon ein bisschen mehr anstrengen können.“ – Hm! Wie würden wir uns da fühlen? Mutter Teresa war ja unter anderem auch dafür bekannt, dass sie sich nicht geschämt hat, über ihre Fehler und Schwächen nicht nur zu reden, sondern sie auch niederzuschreiben. Immerhin hat sie ihren eigenen Orden verlassen, wenn auch nur, um einen eigenen zu gründen.

Als Konzelebrant war neben Kaplan Rafal Bochen – ein letztes Mal - unser Jetzt-leider-nicht-mehr-Kaplan Justin Makungu mit dabei. Er, der in die Pfarre Breitensee übersiedelt, wurde wie auch Diakon Anselm Becker, am Vortag noch mit unserer Jugend aus Passail vom Lager zurückgekehrt und an diesem Sonntag bereits in seiner neuen Pfarre im Einsatz, im Rahmen dieser Messe verabschiedet.

 

Die musikalische Gestaltung der Messfeier war etwas ungewohnt. Ein aus beiden Gemeinden bestehender, aber stark verkleinerter Chor agierte in einem abgetrennten Bereich mit gebührendem Abstand. Ich denke, ich kann dies im Namen aller Besucher sagen, die Qualität hat nicht gelitten, Im Gegenteil, es war eine Ohrenfreude (Pfarrer: „weniger ist manchmal mehr“).

 

Die Schriften des Tages handelten von Schuld, Versöhnung und letztendlich Liebe und  der für uns alle sehr wichtigen und tröstenden Aussage aus dem Text des Evangeliums, Jesus ist immer mit dabei, wenn wir beisammen sind.

 

In der Predigt stellte der Pfarrer fest, dass es egal in welcher Lebenslage, in welchen Entscheidungen, im Glauben, in der Arbeit oder auch in den Teilgemeinden immer wieder zu Zweifel und Unsicherheit kommt. Selbst unsere Patronin die heilige Mutter Teresa wusste nicht immer, was sie machen sollte und ob das richtig war, was sie machte. So sagte sie, dass sie anfangs glaubte, bekehren zu müssen, dann aber hat sie gelernt, dass es ihre Aufgabe sei, zu lieben, und die Liebe bekehrt, wen sie will. Auch von Paulus hörten wir heute, dass die Liebe nichts Böses tut und durch sie das Gesetz erfüllt wird.

Vor dem Ende dankte Kaplan Justin Makungu seinen Mitbrüdern, den Mitarbeitern und beiden Gemeinden für 3 Jahre Unterstützung, erbat sich jedoch auch unser Gebet für seine kommenden Aufgaben. Er schenkte uns seinen Segen und hofft, dass wir ihn in seiner neuen Wirkungsstätte, der Pfarre Breitensee auch das eine oder andere Mal besuchen kommen, jetzt, wo die Linie 49 wieder durchgehend fährt, ist das ja eigentlich nur ein Katzensprung. Der Pfarrer überreichte ihm als Geschenk das Wort Gottes, natürlich in Deutsch, und eine von sehr vielen unterschriebene Grußkarte.

 

Nach dem feierlichen Schlusssegen und der Einladung zur gemeinsamen Agape „To Go“ wurde vor der Kirche noch ein wenig gegessen, getrunken und es fand noch das eine oder andere interessante Gespräch statt.

 

Zu guter Letzt wünschen wir allen Schulkindern von den Taferlklasslern bis zu den angehenden Maturanten einen tollen Start ins erste, nächste oder das letzte Schuljahr!