Solo für zwei

Besondere Umstände verlangen besondere Aktivitäten. Um die Gelöbnis Wallfahrt nach Mariabrunn trotz Distanz- und sonstiger Vorschriften durchführen zu können, wurde sie in diesem Jahr – nein, nicht online abgehalten – auf 3 Tage ausgedehnt.

 

von Manfred Kainrath



 

"Kann eigentlich die Wallfahrt, der ein Gelöbnis zum Dank für eine überstandene Pandemie zugrunde liegt, wegen einer anderen Pandemie einfach entfallen?", fragte angesichts des herannahenden Termins eines unserer Pfarrmitglieder.

 

Die klare Antwort: nein. Aber wie soll sie stattfinden? Na klar, mehr oder weniger einzeln oder mit vorgeschriebenem Sicherheitsabstand (und ohne Grillwürstel).

 

Wir durchleben eine in dieser Form noch nie da gewesene Zeit, eine Zeit, die uns mit völlig neuen und teilweise extrem unangenehmen, belastenden, schmerzlichen Umständen konfrontiert. Das alles aufgrund einer Pandemie, die nur durch disziplinierte Einhaltung von bis dahin nicht vorstellbaren Vorschriften und Einschränkungen besiegt werden kann.

  

Da ist es doch eigentlich eine Verpflichtung, unsere Gelöbniswallfahrt NICHT abzusagen, sondern sie zu nutzen, um nicht nur für das glimpflichen Ende der Pest-Pandemie 1679 zu danken, sondern für ein gutes Ende der aktuellen Corona-Pandemie zu bitten.

 

Als Verfasser dieser Zeilen fällt es mir schwer, hier einen nicht persönlich gefärbten Bericht zu schreiben, bin ich doch mit einem lieben Freund distanziert, aber doch gemeinsam am 1. Mai nach Mariabrunn aufgebrochen, ganz ohne die gewohnte Schar unserer beiden Gemeinden.

 

Wir wählten die (ohne Hochwasser gewohnte) Route durchs Wiental und konnten feststellen, dass viele Menschen das schöne Wetter nutzten, um ins Freie zu strömen. Viele Radfahrer, Jogger und Spaziergänger waren unterwegs. Auch wenn sie nicht alle das gleiche Ziel hatten wie wir, so trafen wir in Mariabrunn doch einige Pfarrmitglieder.

 

Eine stille persönliche Andacht und das Entzünden einer Kerze schlossen diese ungewohnte Wallfahrt ab.

 

Nach einer Stärkung pilgerten wir den ganzen Weg zurück, die Wallfahrt war ja immerhin für zwei Pandemien.

 

 

Gesund bleiben!