Vom Dienen und Lieben

Am 5. Fastensonntag wurden  im Rahmen der Sonntagsmesse sechs Kandidaten  feierlich als neue Ministranten aufgenommen. Im Anschluss lud der Baumgartner Ostermarkt die Pfarrgemeinde zur Stärkung und zum weiteren Verweilen im Pfarrheim ein. 

von Veronika Votava

Fotos: Bao Vu Phan Quoc, Veronika Votava



Am 18. März wurden im Rahmen der monatlich stattfindenden Kindermesse sechs Kandidaten in die Gruppe der Ministranten und Ministrantinnen aufgenommen. Die zwei Buben und vier Mädchen wurden zu Beginn der Messe von ihren Gruppenleitern mit Namen, Lieblingstier oder Lieblingsspeise vorgestellt. Dann erfuhren wir auch, warum diese Kinder Ministrantin oder Ministrant werden wollen oder was sie besonders daran finden. Die Gruppenleiter und unser Seminarist Dimitri Medvedev hatten diese Gruppe seit September jeden Freitag auf den Dienst am Altar vorbereitet. 

 

Dies führte uns auch gleich zum eigentlichen Thema, das die Lesungen des Tages uns brachten. „Ministrieren“ kommt aus dem Lateinischen und heißt „dienen“. Johannes schreibt: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren …“ Die zahlreichen Ministranten, die es in Baumgarten gibt, dienen also. Aber nicht als unterdrückte, rechtlose Diener, sondern sie dienen aus Liebe und freien Stücken, als Kinder und Jugendliche, die Jesus nachfolgen wollen. Die sechs neuen Ministranten haben uns alle und auch die schon länger dienenden Minis, die an diesem Sonntag gekommen waren, und es waren viele, wieder daran erinnert, worum es eigentlich geht. Pfarrer Pawel Marniak hat uns allen das sehr einfach und plakativ erklärt: Die neuen Ministranten hielten Buchstaben in die Höhe. Man konnte das Wort DIENEN lesen. Dann wurden nur zwei Buchstaben ausgetauscht, D wurde durch L ersetzt und N durch B. Wir konnten das Wort LIEBEN lesen. Jeder, der in unserer Pfarre, in unserer Kirche, einen Dienst übernommen hat, macht die große Liebe Jesu sichtbar.

 

In jeder noch so kleinen Verantwortung, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unserer Gemeinschaft übernehmen, zeigen sie ihre Gottesliebe und machen Nächstenliebe konkret. Es ist ein Aufruf an uns alle, dem Beispiel dieser sechs Kinder zu folgen. Einmal mehr „Ja“ als „Nein“ zu sagen. Auch das Gebet für andere ist ein solcher Dienst!

 

 

So legten die zwei Buben und vier Mädchen ihre Kandidatengewänder und -kreuze ab und wurden mit Ministrantenalben, Kreuzen am Lederband und Zinguli eingekleidet. Sie wurden von Pfarrer Pawel Marniak gesegnet und durch unser Gebet gestärkt. 

 

 

Sogleich folgte eine Einladung an die Erstkommunionskinder, die zahlreich gekommen waren und sehr aufmerksam alles verfolgt hatten. Sie wurden von Pawel Marniak eingeladen, nach ihrer Erstkommunion auch Ministrant oder Ministrantin zu werden – nun gibt es ja wieder „freie“ Kandidatengewänder.

 

Am Ende der Messe sangen nicht nur die Minis begeistert das Lied „Ministrieren macht mich stark, so als könnte ich fliegen“. 

 

Nach der Messe strömten viele ins Pfarrheim, denn dort waren bereits der traditionelle Ostermarkt und ein warmes Mittagsbuffet vorbereitet. Viele Pfarrmitglieder stärkten sich mit köstlichen Suppen, Schnitzel, Schinkenfleckerl und Linsen mit Knödel. Es gab auch Kuchen und Kaffee. 

 

 

Der Ostermarkt bot wieder entzückende Dekorationen für Palmkätzchen & Co. Es wurde viel geschaut, gustiert und letztendlich gekauft. Es ist immer wieder faszinierend, dass man aus Kaffeekapseln Häschen, Küken und sogar Libellen entstehen lassen kann. Auch die bunten Ostereier waren eine Augenweide und so hat der Markt bei vielen sicherlich die Vorfreude auf Ostern noch verstärkt.