Montag - Fliegende Geschenke und diebische Unterweltler

Meine Götter, bei uns geht's zu! Da werden Geschenke erst verpackt und anschließend aus dem Fenster geworfen, nur um anschließend zu schauen, ob sie noch heil sind. Und dann stiehlt auch noch jemand Hades' Schlüssel 

während viele verlorene Seefahrerseelen in der Unterwelt umherschwirren...

von Florian Csizmazia

Fotos:  Florian Csizmazia



 

Eilmeldung aus der Unterwelt! Hades’ Schlüssel wurde gestohlen und viele verlorene Seelen schwirrten wild herum. Aber Moment, ich fang schon wieder von hinten an. Der Tag begann heute eigentlich ganz ruhig, hatten wir doch einen neuen Gast dazu gewonnen, den die Sterblichen Pawel nennen – ein komischer Name wenn ihr mich fragt. Paweloteles fänd’ ich persönlich besser, aber naja, nichts desto trotz feierten wir alle gemeinsam eine Messe unter strahlend blauem Himmel.

 

 

 

Ein kleines Problem hatte ich dann aber trotzdem… Die Geschenke, die ich alle (mehr oder weniger) sorgfältig für die Hochzeit eingepackt hatte sind aus irgendeinem unerfindlichen Grund kaputt gegangen. Mithilfe der Kinder wurden deshalb neue Verpackungen entwickelt, die mit Prototypen (in Eiform) auf ihre Stabilität getestet wurden. Poseidon war sich so sicher dass die Verpackungen nichts taugten, dass er sich auf eine Wette mit den Kindern einließ. Er hatte wohl nicht mit dem Ideenreichtum der jungen Sterblichen gerechnet und so hielt ein Großteil der Eier dem Belastungstest stand!

 

 

In der Mittagspause öffnete zum ersten Mal der von Paweloteles betriebene Götter-Shop, bei dem zahlreiche Köstlichkeiten zu ausgesprochen fairen Preisen erworben werden konnten. Die Götter fanden das wohl nicht so cool wie die Kinder und sie schienen sich zu fadisieren… Unterhaltung war schnell gefunden und es wurden verschiedene Schaukämpfe auf hoher See und zu Land ausgetragen. Kein Wunder, dass die Götter sich da begeistert zeigten.

 

 

 

Achja, Hades war auch wieder einer der Hauptdarsteller des heutigen Tages. Ihr erinnert euch, dass wir immer noch auf der Suche nach seiner Traumfrau sind? Fast hätten wir sie heute schon gefunden, Flora – Tochter der Aphrodite – schien es ihm angetan zu haben. Leider beruhte das nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit und Flora haute beim romantischen Candle-Light-Dinner mit dem Kellner ab… Naja, morgen vielleicht.

 

Jetzt wieder zu den wichtigen Dingen im Leben – Zucchinicremesuppe! Davon hätte ich auch 7 Teller voll essen können, wäre nicht anschließend auch noch Topfenstrudel mit Vanillesauce serviert worden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass der deshalb so gut geschmeckt hat, weil nur die frischeste Milch vom Nachbarbauernhof dafür verwendet wurde.

 

 

 

Zurück zu Hades, der diese Woche ständig Probleme zu haben scheint… Diesmal muss ich allerdings zugeben, dass es wirklich meine Schuld war, immerhin habe ich die Seelen der verstorbenen Seemannsleute bei der Überstellung irgendwo in der Unterwelt verloren. Das ist vor allem deshalb nicht so praktisch, weil die erst davon überzeugt werden mussten, dass sie auch wirklich tot sind, bevor sie sich bereit erklärten zu Hades mitzukommen. Den Göttern sei Dank, dass die Baumgartner Jungschar- und Minikinder diese mithilfe kreativer Geschichten (und Schokolade) locken und zu Hades zurückbringen konnten.

 

 

 

Wer glaubt, dass die Sache damit gegessen wäre, der hat wohl die vorigen Berichte nicht gelesen (ein Wink mit dem Zaunpfahl). Irgendwas passiert nämlich immer. Obwohl dem Fährmann schon genug Münzen für die Überstellung gebracht wurden, konnten die Sterblichen noch nicht zurück aus der Unterwelt, hätte doch irgendjemand Hades seinen Schlüssel gestohlen. Und nachdem der im Wald an einem Baum hängend gefunden wurde spielte auch noch eine der Seelen verrückt und haute mit all den gesammelten Münzen ab. Diese mussten an einer Vielzahl von gemeinen Unterweltlerinnen und Unterweltlern vorbei zum Fährmann zurück gebracht werden, bevor die Kinder alle endlich todmüde in ihre Betten und ich auf meine Schlafwolke fallen konnte. Ende gut – alles gut (obwohl ich mir fast sicher bin, dass morgen wieder irgendwas schief geht!).