Osternacht: Dem Glücklichen schlägt keine Stunde

Mit der fast dreistündigen Osternachtsfeier fand in der Nacht auf Sonntag die Osterwoche ihren Höhepunkt.

Die Baumgartner genossen die stimmungsvolle Messe und die darauf folgende Agape bis in den frühen Morgen. Denn, dem Glücklichen schlägt keine Stunde!

von Sabine Saminger und Martin Kainz

Fotos: Martin Kainz, Bao Vu Phan Quoc



"Im Dunkel unserer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt, niemals mehr erlischt!“ Dieser wunderschöne Gesang in der Osternacht, der ihre Botschaft so treffend zusammenfasst, wird noch lange in uns nachklingen … Die gesamte Symbolik dieser Feier erzählt so eindrucksvoll davon: Die dunkle Kirche ganz zu Beginn; ganz leise gehen die Leute hinein, nehmen Platz und man genießt die Ruhe. Man spürt aber auch die Erwartung und Hoffnung der Besucher. Dann wird die Osterkerze draußen am Osterfeuer entzündet und langsam bahnt sich das Licht den Weg durch die Dunkelheit. Nun erklingt der berührende Exsultet-Gesang der Lichtfeier.

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Hörprobe "Im Dunkel unsrer Nacht"
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Wenn die Kirche nun mit unzähligen Kerzen erleuchtet ist, beginnen die Lesungen aus der Geschichte Gottes mit den Menschen. Kurze Einführungen sollen uns zum Nachdenken anregen und stellen den aktuellen Bezug zu den Bibelstellen her.

 

Es geht um die Ordnung, die Gott in der Schöpfungsgeschichte in die Welt bringt, um das Vertrauen auf den rettenden Gott in der Geschichte von der Flucht aus der Sklaverei in Ägypten und um die vollkommene Hingabe Abrahams, mit dem Gott einen Bund schließt. Die Bibelstellen werden durch stimmungsvolle Bilder und einfühlsame Lieder des GOoD-News-Chores und vieler singfreudiger Gottesdienstbesucher begleitet.

Von Lesung zu Lesung spürt man die steigende Erwartungshaltung der Besucher. Und dann ist es endlich so weit: Es wird hell, die Glocken und die Orgel ertönen und wir feiern die Auferstehung Jesu, die uns das unauslöschliche Licht bringt! Sofort kann man in der ganzen Kirche die Freude fühlen: Er ist auferstanden, Halleluja!!!

 

In seiner Predigt unterstreicht unser Pfarrer Clemens Abrahamowicz Ostern als Fest des Bundes zwischen uns und Gott. Niemand lebt ohne Sünden, aber das Wichtigste sind der Glaube und die Kommunikation mit Gott durch das Gebet. Mehrmals wurde in der Messe die schwierige Situation der derzeitigen Flüchtlingsströme angesprochen. Wir sind alle ratlos. Aber gerade in so einer schier aussichtslosen Lage hilft nur der Blick auf Jesus, der alles Leid, alles Sterben, alle Ängste, alle Bedrängnis auf sich genommen hat. Und die Besinnung auf unsere Berufung zur Hinwendung zum Nächsten, gerade im Jahr der Barmherzigkeit.

Während die Gemeinde bei der Tauferneuerung den Bund mit Gott erneuerte, ging ihn der kleine Julian in dieser Nacht neu ein. Julian bereitet sich derzeit auf die Erstkommunion vor und hatte sichtbar Spaß an der Zeremonie. Begeistert hielt er nach seiner Taufe die Taufkerze in die Höhe und die Gemeinde spendete ihm frenetischen Applaus.

 

Und spätestens als wir uns zum Vaterunser alle die Hände reichten, wurde uns klar: Es geht Gott nicht nur um den Bund mit ihm, sondern auch um das Miteinander, das Wahrnehmen und Aufmerksam sein untereinander für den Nächsten. Wenn wir miteinander verbunden sind, dann leuchtet sein Feuer in unserer Gemeinschaft auf und wird niemals erlöschen.

Traditionell ließ Baumgarten nach der dreistündigen Liturgie die Osterfeier, trotz der vorgerückten Stunde, mit einer üppigen Oster-Agape im Pfarrheim ausklingen.

 

Als die Letzten das Pfarrheim verließen, war, bedingt durch die Sommerzeitumstellung, die Zeit noch um eine weitere Stunde vorgerückt. Doch wer den erneuerten Bund mit Gott feiert, der kennt keine Stunde!