Palmsonntag: Dankbar und barmherzig

„Gott sei Dank muss i heut ned in de Hack’n!“, sagt der bequem am Auto lehnende Herr, während er darauf wartet, dass die Linzer Straße wieder für den Verkehr freigegeben wird.

 

Wir wollen uns diesem Dank anschließen:

Gott sei Dank ist heute Palmsonntag.

Danke, Gott, dass wir heute den Auftakt zu jenem Fest begehen, das der Grund unseres Christseins ist. – Aber dazu mehr in der Osternacht …

von Gabi Moritz

Fotos: Rafael Riedler, Bao Vu Phan Quoc



Es ist schon eine bezirksweit bekannte Tradition, dass sich die Baumgartner am Palmsonntag vor dem Gustav-Klimt-Heim treffen.

 

Unzählige Kinder und Erwachsene haben auf dem kleinen Platz Aufstellung genommen: in den Händen bunt geschmückte Palmkätzchen. Wir hören, wie Jesus auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Zwei Esel sind ebenfalls da – jedes Jahr ein großes Highlight. Pfarrer Clemens Abrahamowicz macht uns darauf aufmerksam: die beiden Esel haben in ihrem Rückenfell ein Kreuz gezeichnet. Zufall? Bei Pfarrer Abrahamowicz kommen uns da Zweifel. Er überlässt wenig dem Zufall ...

 

Eine halbe Stunde später zieht die Gemeinde vorbei an dem oben erwähnten Zaungast hinunter zur Kirche. Ministranten mit dem großen Kreuz gehen voran, Jesus weist uns den Weg.

In der Krypta versammeln sich die Kleinkinder.

 

Mit Playmobil-Figuren spielen sie viele bekannte Szenen aus dem Leben Jesu

nach, natürlich auch die Ereignisse in Jerusalem.


Oben in der Kirche wird die Passionsgeschichte nach Lukas gelesen. Dieser Text gibt eine Zusammenfassung der Kartage: quasi ein Vorausblick auf die besonderen liturgischen Handlungen in der kommenden Woche.

 

Währenddessen bringen die Schulkinder die zentralen Gegenstände der Leidensgeschichte zum Altar: das Brot, die Dornenkrone, die Nägel usw. All das wird durch das „Tor der Barmherzigkeit“ getragen, das vor dem Volksaltar errichtet wurde. Jesus leidet – ein Akt der Barmherzigkeit an uns. Je länger die Geschichte dauert, je länger Jesus leidet, umso mehr Rosen schmücken dieses Tor. Wir dürfen aufblühen, während Jesus leidet.


Kaplan Pawel Marniak lädt ein, am Ende der Messe auch selbst durch das Tor der Barmherzigkeit zu gehen.

Ein Angebot, das gerne angenommen wird. Aber auch die Fotografen haben es als Fotomotiv entdeckt:

 

Durch das Tor ergibt sich ein interessanter Blick auf das Kreuz am Hochaltar. Ein Auftrag für uns Christen: Seien wir barmherzig, mit dem Kreuz Jesu im Blick.