Sprich mit Gott – 0,0 Cent aus allen Netzen!

Handygebimmel. „Hallo?, Hallo! Ja, hallo, servus! Du, ich kann jetzt grad nicht! Ich bin in der Kirche! Ich ruf dich zurück!“ Über die Lautsprecher der Kirche war dies zu Beginn der Jugendmesse XL vergangenen Sonntag laut vernehmbar. Und dieses Handy-Läuten und dieses Handy-Gespräch sollten nicht die letzten bleiben in diesem Gottesdienst. Was eigentlich in der Kirche verpönt ist und manchmal aber (unter Schweißausbrüchen des jeweiligen Handy-Besitzers) doch passiert, wurde an diesem Abend zum Thema.

Denn das Evangelium vom guten Hirten als Gegenbild zu Dieben und Räubern wurde in ein Bild der heutigen Zeit übersetzt: „Wer dich anruft und dich erreichen will, aber seine Rufnummer unterdrückt, der hat etwas zu verbergen. Wer aber seine Rufnummer zu erkennen gibt, kommt offen und ehrlich auf dich zu. Du wirst ihn in dein Telefonbuch aufnehmen, sodass du ihn bei einem Anruf auch gleich an seinem Namen erkennen kannst. Auch er wird dir in seinem Speicher einen Platz einräumen. Er wird dich anrufen, nicht nur, wenn er dich braucht, sondern einfach nur um zu hören, wie es dir geht. Wenn dich aber jemand anruft, der dir das Blaue vom Himmel verspricht, dir aber seine Nummer nicht zeigen und dir seinen Namen nicht nennen will, wie könntest du ihm vertrauen?“


Die große Schar der Firmlinge lauschte aufmerksam der Predigt des sympathischen Gastpriesters Augustiner-Pater Nikolaus Schachtner und man merkte deutlich, dass dem jungen Geistlichen als Berufsschullehrer die Welt der Jugendlichen vertraut ist.

Konsequenterweise konnten die Jugendlichen ihre Fürbitten doch tatsächlich per SMS verschicken, was auf der Beamer-Leinwand nachzulesen war und für berührende Momente sorgte. Die sehr persönlichen Anliegen, die uns via Fürbitt-SMS in dieser Messe erreichten, sollen hier auch noch einmal Platz finden und allen die Möglichkeit geben, die Wünsche und Bitten im Gebet zu begleiten:


"Gott...bitte begleite uns bei der firmung"

"Ich bitte um gesundheit für otto!"

"Bitte stärke meinen glauben"

"Ich bitte dich um gerechtigkeit für alle menschen besonders aber für die menschen in china"

"Bitte lass meine oma theresia noch 20 jahre leben!"

"Ich bitte das alle menschen frei leben können"

"Pass auf meine familie und freunde auf! Auch wenns geht vielleicht mit der schule oder das ich einen freund finde. Aber die oben genannten sind wichtiger"

"weltfrieden!!"

"für die liebenden, die noch nicht wissen, dass sie sich gefunden haben."

"Canada"

"Herr, wir bitten dich bleib bei uns wenn wir nicht weiter können und es dunkel um uns ist."

"Bitte lass mich dir meine sorgen anvertrauen und auf erlösung hoffen!"

"Ich bitte dich, mir kraft für meine latein schularbeit zu geben"

"Ich möchte ein schönes leben führen"

"Ich bete für meine mutter!!!"

"Bitte steh meinem vater in der nachtschicht bei"


Gott ist für uns immer erreichbar. Mit ihm Kontakt aufzunehmen - zu beten - ist genauso einfach, wie schnell eine SMS zu schreiben!


Jugendchor & Band überraschten, neben vielen anderen schwungvollen Liedern, auch mit einer Adaption des alten Schlagers „Herr, rufe uns“: „HALLO! HALLO! Kann mich wer hör´n? HALLO! HALLO! Darf ich kurz stör´n! Ich sehn´mich nach Liebe, such Freundschaft und Glück. Und such nach der Antwort – Wer lenkt mein Geschick? Und während ich warte, spür ich tief in mir: Es braucht nicht zu läuten denn du bist längst hier. Dein Netz stets verfügbar, dein Anschluss ist frei. Du bist immer online und ich bin dabei!“


Die Liedtexte, die auf der Leinwand in einem Handy-Display zu lesen waren und das liebevoll gestaltete Handy als Geschenk für jeden Messbesucher (ein Taschentuch-Packerl im Handy-Outfit mit Werbeaufschrift „Sprich mit Gott“) ließen erahnen, wie viel Arbeit wohl Thomas Theiner & sein Team in die Vorbereitung dieser Messe gesteckt haben mögen.

Die Firmlinge erneuerten vor Pfarrer Clemens ihr Taufversprechen und wir wünschen ihnen, dass sie fortan hoffentlich „online“ bleiben, damit sie dieses große Geheimnis unseres Glaubens, von dem Pater Nikolaus sprach, selbst erleben können: Gott selbst ist das Netz, durch das alle Menschen in ehrlicher Kommunikation, in Freundschaft und Liebe miteinander verbunden werden sollen. Wo durch Gott Menschen miteinander verbunden sind, da ist das wahre Leben.