Jugendmesse: Von Herz zu Herz

Ein Blick auf die Leinwand, auf die die Liedtexte projiziert werden, verriet schon vor Beginn der Februar-Jugendmesse, was heute im Mittelpunkt stehen wird: Zu sehen war ein schlichtes Kreuz, im Hintergrund der Himmel, auf dem die Wolken ein Herz bildeten. „Wir dürfen uns immer wieder neu in Jesus verlieben, dazu lade ich euch ein!“ Mit diesen Worten begrüßte Kaplan Pawel Marniak die zahlreich gekommenen Mitfeiernden, die große Ministrantenschar, unseren Gott sei Dank vom Spital zurückgekehrten Pfarrer Clemens Abrahamowicz und - darüber hinaus - auch die Hörerschaft des Radiosenders „rmexpect“, der Jugendsender von „Radio Maria“, der über Internet weltweit hörbar ist.

Am Vorabend des Valentinstages war die Liebe in ihren verschiedenen Facetten auch in der Jugendmesse ein Thema. Gleich zu Beginn gab die aus Firmkandidat/inn/en bestehende Theatergruppe „Spiel mich“ einen Denkanstoß durch eine selbst erarbeitete Spielszene rund um drei sehr verschiedene junge Pärchen. Für ihre gekonnte, erfrischende und unterhaltsame Darstellung haben sich die Jugendlichen wirklich ein großes Lob verdient.


„Vor dich hingelegt sind Feuer und Wasser, streck deine Hände aus, wonach dich begehrt“, sagt uns das alttestamentliche Buch Sirach: Ja, wir sind frei zu wählen zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod und Gott möchte, dass wir uns für den Weg des Lebens entscheiden! Und nichts anderes will uns auch Jesus im Evangelium ans Herz legen: Die Gebote Gottes zu halten, bedeutet eine Entscheidung für das Leben. Sie sollen nicht nur in unserem Kopf, in unserem Denken präsent sein, sondern in unsere Tiefe sickern: in die Tiefe unseres Herzens. Dann werden wir aus Liebe das Gute tun und das wird sich auf all unsere Beziehungen auswirken.


Kaplan Pawel Marniak malte in der Predigt mit seinen Worten Bilder, die uns auf humorvolle Weise die Bedeutung von Beziehungen in unserem Leben vor Augen führten: Die Kartenlegerin, die in einschlägigen Fernsehsendungen den gutgläubigen Anrufern gegen eine „geringe Gebühr“ die große Liebe verspricht (wobei Kaplan Marniak zur Unterhaltung seiner Zuhörer feststellte, die Kartenlegerin würde wohl auch ihm für Geld versprechen, er könnte aus allen Messbesucherinnen frei wählen); das abgebrühte sechzehnjährige Mädchen, das der Kaplan sagen hörte: „Mit Beziehungen bin ich fertig. Nichts als Stress.“ Jeder lebt in einem Geflecht aus Beziehungen, fast jeder sehnt sich nach der geglückten „großen Liebe“. Gott will, dass wir alle unsere Freundschaften und Beziehungen in ehrlicher Liebe leben können. Der heilige Valentin (der sein Leben aufs Spiel setzte, weil er verbotenerweise Liebende traute) und sein Gedenktag am 14. 2. sind zu einem Symbol für dieses geglückte Miteinander geworden. Beim Friedensgruß konnten die Mitfeiernden einander von Jugendlichen vorbereitete Valentinsherzen schenken.


Am Ende der Messe, die von „GOoD News Chor & Band“ radioreif musikalisch gestaltet wurde, wies Pawel Marniak in sehr persönlichen Worten darauf hin, dass diese Jugendmesse keine inszenierte „Vorstellung“ für das Radiopublikum war, sondern einfach die Art widerspiegelte, wie unsere Pfarre gerne Messe feiert. Unsere Pfarre ist eine lebendige Pfarre, weil wir von Gott gesegnet sind und in diesen Segen wurden nun auch – von Herz zu Herz – die Hörer mit einbezogen.

Der mitreißenden Einladung in den Jugendkeller folgten viele, vielleicht wurde ja auch noch dort so manches Valentinsherz ausgetauscht …