Einmal im Jahr geht die Gemeinde hinaus aus der Kirche, wandert durch die Straßen und demonstriert für alle sichtbar ihren Glauben. Pfarrer Clemens Abrahamowicz stellte aber gleich zu Beginn klar: „Es soll kein Triumphzug sein, sondern wir wollen ein starkes Zeichen setzen und allen zeigen, dass Jesus uns erlöst hat.“
Fast schon traditionell wurde auch heuer wieder im Vorfeld viel über das Wetter spekuliert. Im Vorjahr musste ja aufgrund von Regen das Abschlussfest im Blindenheim abgesagt werden. Diesmal irrte zum Glück jedoch die Wetterprognose und die Prozession sowie die anschließende Feier fanden komplett trocken statt. Hie und da wagte die Sonne sogar einen vorsichtigen Blick durch die Wolken, um den Baumgartnern bei ihrem Weg durch die Straßen zuzuschauen.
Bereits um 9 Uhr begann die Messe in der Kirche. Der frühe Beginn schreckte jedoch kaum jemanden ab. Die Kirchenbänken waren sehr gut gefüllt und auch erfreulich viele Erstkommunionskinder waren zu der Feier gekommen. In seiner Predigt unterstrich unser Pfarrer, wie wichtig es sei, sich zu merken, was Jesus für uns getan hat. Wer vergisst, wird schnell undankbar. Gerade zu Fronleichnam zeigen wir allen durch die Prozession unseren Glauben.
Unter Glockengeläut ging es nach der Messe hinaus auf die Linzer Straße. Vorne weg zogen die Ministranten, gefolgt von den Erstkommunionskinder, denen es sichtlich Spaß bereitete, die Straße mit Blütenblättern zu verschönern, um für alle sichtbar den Weg der Prozession zu zeichnen. Dank zweier Polizisten hatten Autos, Straßenbahn und Autobus Nachsehen, und mussten den erfreulich langen Zug abwarten. Gut gelaunt und laut singend zogen die Baumgartner über die Linzer Straße, die Hochsatzengasse und die Baumgartenstraße.
Die drei Stationen waren traditionell bei der ehemaligen Fleischerei Stephan, wo wieder ein wundervoll mit Blumen geschmückter Altar auf die Gemeinde wartete, im Casino-Park sowie im Blindenheim.
Thematisch standen die Predigten bei den drei Altären im Zeichen der Dreifaltigkeit Gottes. Kinder bastelten bei jeder Station einen Teil eines Bildes, das aus einem Herz, einem Kreuz und einer Flamme bestand. Das Herz als Zeichen, dass uns Gott Vater im Herzen trägt, das Kreuz als Symbol Jesu, und die Flamme als Zeichen für den Heiligen Geist.
Wie alle Jahre bildete ein Frühschoppen den Abschluss dieses stimmungsvollen Fronleichnamsfestes. Der Leiter des Blindenheims, Herr Konrad Wittmann, unterstrich in seiner kurzen Rede, dass es für die Bewohner des Heims besonders wichtig sei, bei solchen Feiern zu merken, dass sie auch Bestandteil unserer Gemeinde sind.
Dann wurde gegessen, getrunken, geplaudert und getanzt. Ein besonderer Anziehungspunkt bildete auch heuer wieder die Hüpfburg für die Kinder. Trotz Alterslimit wagte diesmal sogar unser Kaplan Pawel Marniak mit den begeisterten Kindern ein Hüpfabenteuer.
Und so wurde bis in den Nachmittag hinein gefeiert. Fronleichnam 2011 als sehr starkes Zeichen für den Glauben in unserer Gemeinde.