BauBau: Besser wäre kitschig

Während am Faschingsonntag, dem 22. Februar 2009, in Baumgarten weihnachtliches Schneetreiben herrschte, liefen die Talente der Gemeinde zur Höchstform auf: Die Narrenzeit erreichte beim traditionellen Ruf „Bau Bau“ ihren Höhepunkt – heuer zurecht.

Geboten wurde beim diesjährigen Pfarrkabarett ein besonderer Schwerpunkt auf Interna, was dem Programm besonders gut getan hat. So mussten diesen Punkt die Routiniers Manfred und Piroska Kainrath nicht alleine übernehmen. Dafür übernahmen sie bereits zum ungezählten Mal die Moderation von BauBau. Sie schlüpften aber nicht in andere Rollen, sondern spielten sich selbst bei der Generalprobe.


Was wurde geboten?

Ein Stück wollte etwa Roland Horsky schreiben – es wurde für das Publikum im übervoll besetzten Pfarrsaal eine gelungene Rede, nach der der Autor dennoch nicht Sorge haben musste, exkommuniziert zu werden – das überlässt er lieber manchem Mitglied der Pius-Bruderschaft. 


Eine Multi-Media-Präsentation zeigte unter der Leitung von Sabine Saminger der Gemeinde den „perfekten Pfarrer“. Absoluter Höhepunkt war dabei der Einsatz von Pfarrer Clemens Abrahamowicz' Kopf in zig Rollen, der deutlich machte: Nein, ein „Wunderpriester“ ist er nicht und das will er auch gar nicht sein.


Erstmals seit 100 Jahren hatte St. Anna außerdem wieder kaiserlichen Besuch: Otto (Svabik) XIV. und sein Hofmeister Hans Fontana hielten Audienz. Vorgelassen zum Plausch über die Zustände in Baumgarten wurden Pfarrsekretärin Christine Szedenik, Pfarrer Abrahamowicz, Kaplan Jordan Nyenyembe sowie Pfarrgemeinderat Günter Bruckner. Ob seine Majestät sich künftig aktiv am Pfarrleben beteiligen wird, ließ Kaiser Otto jedoch offen.


„Baumgartens next Topmodel“ suchten die Jungschar- und Minileiter mit einem eigenen Film, der Interessantes offenbarte: Es gibt Weihrauchmasken und Hostien sind fast ein Nahrungsergänzungsmittel. Weiters wurde ein junges katholisches Supertalent von „TV Vatikan“ gesucht. Die Junior-BaumgartnerInnen bemühten sie sich redlich als Talar-Model, als Biene-Maja-Verschnitt und als naives Ministranten-Kind.


Den musikalischen Teil bestritten statt der bewährten „BauBau-Big-Band“ heuer die „Baumgartner Stadtmusikanten“ sowie Roland Horsky und Gerti Stadler mit Gesangseinlagen. Die Adaption des Gassenhauers: „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ in „Das kann doch uns’ren Clemens nicht erschüttern“ verdient hier besondere Erwähnung. Weiters zeigte Verena Horsky in der „Evolution of Dance“, dass sie nicht nur verschiedene Tanzstile beherrscht, sondern dass sie damit auch die Bühne zum Beben bringt. Zum Finale bemühte sich der Pfarrgemeinderat (PGR) auf die Bühne und versuchte sich an dem TV-Kinderlied-Klassiker „Wer hat an der Uhr gedreht?“


Hinter den Kulissen


BauBau-Intendant Fritz Erasim kann zufrieden auf den Faschingssonntag 2009 blicken. Er hat wieder zahlreiche Mitwirkende motiviert, dafür gebührt ihm ein extra Dank.

Zum Gelingen von BauBau unterlässlich ist das traditionelle Buffet, das auch in diesem Jahr keinen Wunsch offen ließ.

Ein besonderes Lob erhielt Thomas Theiner, der unermüdlich Schnee schaufelte, damit die Besucher überhaupt ins Pfarrheim gelangen konnten.

Nicht zu vergessen ist die Technik durch – und das ist ohne Unterton gemeint – „Facility-Manager“ Georg Panny.

Eine besondere Freude waren außerdem zwei Geburtstagsständchen für „Blumenfee“ Elisabeth Fischereder und BauBau-Moderator Manfred Kainrath.


Wunschliste 2010: Geistliche Begleitung mit Musik und Mikrofon

Die Latte wurde mit der heurigen Performance hoch gelegt.


Als Fixstarter für 2010 mögen sich bereits jetzt angestrengt Gedanken machen: Sabine Saminger, Otto Svabik und Roland Horsky.

Freude werden uns sicher wieder die Minis und die Jungschar bereiten.

Ob es den PGR-Chor wirklich braucht, überlasse ich Menschen mit einem besseren Gehör, jedoch erscheint es sinnvoll über diese Musikeinlage nochmals nachzudenken. Es gibt mehrere kompetente Sängerinnen und Sänger in Baumgarten, wie sich auch sicher noch einige Musiker mehr in der Gemeinde finden, die bereits bei vielen Gelegenheiten und mit viel Freude aufgetreten sind.

In jedem Fall ist der weitere Einsatz der hohen Geistlichkeit gewünscht. Auch unserem Herrn Diakon und den Seminaristen steht es nicht schlecht an, sich bei BauBau blicken zu lassen.

Mikrofone erhöhen die Hörbarkeit der mit viel Einsatz vorbereiteten Beiträge. Liebe Künstler, benützt sie, damit auch die Zuseher in den letzten Reihen euch verstehen.

Fazit: Sie möge uns Rosen streuen

Ein völliges Novum ist die Tatsache, dass Kaiser Otto XIV. von der Bühne aus gute Kritik von der Presse in Baumgarten eingefordert hat. „Sie möge uns Rosen streuen!“, rief seine Majestät. BauBau sei daher heuer ins Stammbuch geschrieben: Der Valentinstag ist bereits vorbei, dennoch hat es bei BauBau 2009 einige Rosen geregnet und im Schnee ist dieses Jahr niemand versunken. Ein besseres Lob der Kritik wäre wohl kitschig. BauBau!