Adventliche Wachsamkeit

Am 4. Adventsonntag kamen die Erstkommunionskinder wieder zu einer ihrer monatlichen Vorbereitungsmessen zusammen. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Wachsamsein für die Ankunft des Herrn.

Kurz vor 10 Uhr sah es so aus, als würden nur wenige Erstkommunionskinder den Weg in die Kirche finden. Die Adventzeit ist schließlich nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder oft stressig. Dass da einige aus lauter Erschöpfung vom Keksebacken und Weihnachtsliedersingen verschlafen hätten, hätte wohl niemanden überrascht. Doch pünktlich zum Schlag der Turmuhrglocke hatten sie sich doch in den ersten Bankreihen eingefunden, um an diesem letzten Adventsonntag wie jeden Monat eine Vorbereitungsmesse zu feiern.


Die 18 Mädchen und Buben ließen sich auch durch die traditionelle Dezemberkälte der St.-Anna-Kirche nicht die gute Laune verderben, sondern versammelten sich gleich zu Beginn der Messe unter dem riesigen Adventkranz, an dem endlich alle Kerzen entzündet waren. Ein unzweifelhafter Beweis dafür, dass das Christkind nicht mehr weit ist.


Nachdem die Zweitklässler aufmerksam der Geschichte vom Engel Gabriel, der der überraschten Maria mitteilt, dass sie ein Kind bekommen wird, gelauscht hatten, betonte Pfarrer Abrahamowicz die Bedeutung des Wortes Gottes: „Es muss gesagt werden, dann muss es gehört werden und dann muss es verstanden werden. Das ist das Wichtigste: dass wir direkt drinnen stehen!“ Manchmal seien die Kinder auch eine Art „Durchlauferhitzer“, so der Baumgartner Pfarrer weiter, um durch sie Gott bei Mitmenschen wirken zu lassen.


Clemens Abrahamowicz erinnerte die theologisch schon sehr weit gebildeten jungen Christen auch an David, der aufmerksam zur Seite sprang, als das Schwert auf ihn geschossen wurde. „Das Schwert ist das Böse, die Sünde. In diesen Tagen geht es um eine adventliche Wachsamkeit. Rechtzeitig zur Seite springen und gleichzeitig auf das Baby in der Krippe vertrauen.“ Gleich darauf setzten die Singvögel, die routiniert und motiviert wie immer für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgten, mit einem bei den Kindern sehr beliebten Lied ein: „Wie David fang ich zu hüpfen an!“ Vor dem Altar konnte man Pfarrer Abrahamowicz gemeinsam mit seinen Erstkommunionskindern in die Luft springen sehen.


Bei dieser letzten Sonntagsmesse vor dem Heiligen Abend konnte man die Vorfreude auf Weihnachten in den Gesichtern der Mädchen und Buben schon deutlich sehen. Im Anschluss wurde im Pfarrheim noch gemütlich getratscht, während die Jungschar heißen Punsch ausschenkte, um die Baumgartner von innen zu wärmen und so wachsam für die Ankunft des Herrn am 24. Dezember zu machen.