Rekordverdächtige Bibelnacht

Am 30. 11. 2012 fand in der Pfarre Baumgarten wieder eine Bibel-Lesenacht für die Jugendlichen statt. Nachdem es bereits für alle 4 Evangelien eine eigene Bibelnight gegeben hatte, stand diesmal die Apostelgeschichte am Plan. Doch nicht nur das Gelesene fiel aus dem üblichen Rahmen, sondern auch die Location war diesmal anders, die Unmengen an Essen, die auf mehrere Räume verteilte Übernachtung … und (!) es waren heuer ganze 47 Jugendliche mit von der Partie!


Tatort Krypta der Kirche, Schlafsäcke, wohin das Auge nur blickt. 47 Jugendliche (davon 32 neue Firmlinge) machen es sich, zusammengelegt, eingerollt, oder gestapelt wie Mikado-Stäbchen, auf dem Teppich in der Krypta bequem. Eine kuschelige Atmosphäre durchzieht den Raum. In einer Einbuchtung in der Wand steht ein kleiner Hocker neben einem Tischlein für die sanft leuchtende Leselampe und die Bibel. Ein wunderschön beleuchtetes Modellschiff ziert den Leseplatz.


Kaplan Pawel Marniak, Sabine Saminger und noch weitere Helferlein haben sich für die Gestaltung dieser Nacht gewaltig ins Zeug gelegt. Decken und Matten sowie mehrere Bibeln liegen für alle zur Verwendung bereit. Eine Gitarre und zahlreiche Liedertexte versprechen eine stimmungsvolle und besinnliche Nacht. Ein paar Geräusche und Gerüche, die aus der Küche kommen, verraten, dass die Jugendlichen bestimmt nicht verhungern werden, und wer unseren Kaplan Pawel kennt, weiß auch, dass irgendwo in der Krypta bestimmt auch ein paar kleine Überraschungen für uns versteckt sind. Eine große Überraschung ist es, als unser Pfarrer Clemens Abrahamowicz uns bei der Bibelnight besuchen kommt.


Um 20:00 Uhr beginnen wir mit dem Lesen, jeder hat die Möglichkeit, den anderen vorzulesen, solange er möchte, dann wird der Leseposten weitergegeben. So wie Kinder, die während der Gute-Nacht-Geschichte ihrer Mutter die Ohren spitzen, versuchen auch wir, uns bloß nicht von der kuscheligen Atmosphäre zum Einschlafen hinreißen zu lassen. Die Apostelgeschichte ist nämlich spannend! Wir dürfen Paulus (beflügelt von dem wunderschön beleuchteten Modellschiff neben dem Leseplatz) auf seinen Missionsreisen begleiten.


In 5 Etappen aufgeteilt wagen wir uns an die gesamte Apostelgeschichte heran. Jeder Block wird von einem gemeinsamen Lied eingeleitet und endet in einer kleinen Pause, in der man sich in der Küche (in der die Tische diesmal besonders reich mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt sind) eine Stärkung holen kann. Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen für diese Bibelnacht muss die Auswahl des Essens diesmal natürlich weniger an die gelesenen Themen und mehr an 47 hungrige Jugendliche angepasst werden. Mit faschiertem Braten, Pizza, belegten Brötchen und allerlei Snacks und Süßigkeiten wird die riesige Gruppe also bei Laune (und vor allem wach) gehalten und für die nächste Leseetappe gestärkt.


Wer bis Mitternacht in der Mikado-Stellung verharren konnte, wird für sein Durchhaltevermögen belohnt. Jeder, der über Nacht bleiben möchte, darf mit in den Pfarrhof übersiedeln. Dort stehen mehrere Räume und auch der Jugendkeller für unser Rudel bereit, um sich eine gemütliche Ecke zum Übernachten auszusuchen. In Grüppchen teilen sich die vielen Jugendlichen also auf verschiedene Bereiche auf. Manche platzieren ihren Schlafsack am Sofa, andere am Teppich und manche verbringen die ungewöhnliche Nacht neben der Jugend-Bar-Theke oder in Gesellschaft des Tischtennis- und Wuzel-Tisches.


Um halb acht kümmert sich unser lieber Kaplan Pawel Marniak darum, dass alle munter werden. Gemeinsam geht es ab in die Kirche, wir wollen nämlich noch eine gemeinsame Messe feiern, zu deren Abschluss jeder einzelne Jugendliche als kleine Erinnerung an die schöne gemeinsame Nacht einen persönlichen Brief von Paulus und in einer Umhängesocke 2 vakuumverpackte Schutzengel-Handtücher mitbekommt.


Wer unseren Kaplan kennt, weiß, dass die Messe noch lange nicht das Ende der Bibelnight sein kann. Ob und wie lange Pawel in dieser Nacht geschlafen hat, bleibt wohl ein Geheimnis - Tatsache ist, dass die Krypta in der Kirche nach der Morgenmesse wieder vollständig aufgeräumt ist und zahlreiche Tische, Bänke und ein leckeres, ausgiebiges Frühstücksbuffet noch dazu einladen, den neuen Tag gemeinsam in lustig-lockerer Atmosphäre zu starten. Alles ist geglückt, die Teilnehmer sind zufrieden. So zufrieden, dass die Sorge berechtigt ist, dass selbst die große Krypta das nächste Mal zu klein sein könnte ... die meisten freuen sich jedenfalls jetzt schon auf die nächste gemeinsame Bibelnight!