Noah und die hl. Elisabeth

Ein buntes, fröhliches Bild bot sich den Messbesuchern am ansonsten der Jahreszeit entsprechenden nebeligen, grauen Sonntag, dem 18. November, in der Baumgartner Pfarrkirche. Die 32 Mädchen und Buben, die sich in Begleitung eines engagierten Teams auf das Fest ihrer Erstkommunion im Mai 2013 vorbereiten, waren gekommen, um sich der Gemeinde vorzustellen.

In einer besonders netten Power-Point-Präsentation, liebevoll und ideenreich von Thomas Theiner gestaltet, sah die Gemeinde auf der großen Leinwand die aufgerufenen Kinder in ein Boot hüpfen, das sie zur sicheren Arche brachte.


In den dienstäglichen Vorbereitungsstunden hatten die Kinder bereits gehört, dass es sich auszahlt, wie Noah auf Gott zu hören und sich ihm anzuvertrauen, auch wenn man manchmal von anderen deshalb belächelt oder sogar angefeindet wird. Gott kennt und liebt jeden Menschen, er möchte, dass es uns gut geht.


Das wollte auch die hl. Elisabeth von Thüringen, als sie, die Landesfürstin, zum Teil heimlich und gegen den Willen ihres Mannes den Armen Brot brachte und Kranke pflegte, ja später sogar als Witwe mit dem Rest ihres Vermögens ein Spital bauen ließ. Einer Legende nach verwandelte sich das Brot, das sie im Korb zu den Armen bringen wollte, in Rosen, als ihr Korb überprüft wurde. Heute noch sind Rosen das Symbol der Liebe. Und so war es nicht verwunderlich, dass vor dem Altar nicht nur eine kleine Arche Noah, sondern auch ein Korb mit Rosen platziert war. 


Jedes Jahr rund um den Namenstag der hl. Elisabeth am 19. November feiert die Kirche den Caritassonntag, an dem um Spenden für notleidende Menschen im Inland gebeten wird. So auch an diesem Sonntag. Pfarrer Clemens Abrahamowicz gelang es in seiner Predigt sehr geschickt, die Brücke zwischen Noah, der hl. Elisabeth und uns zu schlagen. Sind wir doch alle dazu berufen, auf Gott zu hören und gestärkt durch diesen Ruf unser Herz zu öffnen: für Gott, für sein Wort und für unseren Nächsten.


Bei der Gabenprozession brachten die Kinder neben den eucharistischen Gaben und den Gruppenkerzen auch zwei Körbchen mit kleinen Kärtchen mit je einem Bild eines Erstkommunionkindes und der Bitte dieses Kindes, es bis zur Erstkommunion im Gebet zu begleiten. Von zwei Damen der Pfarrcaritas wurden Körbe nach vorne getragen mit von einer Behindertenwerkstätte angefertigten Tonherzen, in die je eine Rose gestanzt war. Diese und die Gebetskärtchen der Kinder wurden am Ende des Gottesdienstes an die Messbesucher ausgeteilt. 


Die musikalische Gestaltung der Messe lag wieder in den bewährten Händen - oder sollte man „Schnäbel“ sagen? – unserer „Singvögel“, und die Kinder machten mit Begeisterung die Bewegungen zu den schwungvollen Liedern mit.  


Schwungvoll ging es auch nach der Messe im Pfarrheim bei der vom Caritas-Team liebevoll hergerichteten Agape weiter.


Die Rosen der hl. Elisabeth bekam Martha Lerner, treue Mitarbeiterin der Pfarre, zum Geburtstag überreicht. Seit Jahren sperrt sie täglich zeitig in der Früh die Kirche auf, jeden Freitag sieht man sie mit Staubwedel bewaffnet bei der Kirchenreinigung, jeden Donnerstag hilft sie beim Le+O- Projekt bei der Lebensmittelausgabe, fast für jede Agape bäckt sie einen leckeren Kuchen und ist auch sonst immer da, wenn sie gebraucht wird. Will man ihr danken, meint sie ganz bescheiden: „Ich mach es für Jesus!“ Liebe Martha, herzlichen Dank und Gottes Segen!