Fast wie im Himmel

Was Singen in einem kleinen Kirchenchor alles im Leben verändern kann, wissen wir seit dem Kinofilm „Wie im Himmel“. Ein Besuch bei der Probe des Kirchenchores von St. Anna.

Donnerstagabend, 20 Uhr: 17 Frauen und Männer haben in den kommenden Stunden nur eines im Sinn: sie singen und sie folgen dabei einem Mann. Alexander Populorum (23) gibt den Takt an. Im Zivilberuf Krankenpfleger ist der Chorleiter in seinem Element. Er sucht die Stücke aus, die die Sängerinnen und Sänger einstudieren, proben, wiederholen. 


Am Allerheiligentag singt der Chror in der 10-Uhr-Messe die Missa brevis in F von Haydn. Immer wieder lässt Populorum einzelne Stellen rezitieren, die beiden Solistinnen wiederholen geduldig, dazwischen ruft er: „Schön, jetzt noch das Gloria, stehen wir auf!“


Um 21:15 Uhr gönnt sich der Chor eine Pause. Weitergesungen wird trotzdem, da eine Sängerin heute Geburtstag hat: „Hoch soll sie leben!“ Warum kommen die Damen und Herren wöchentlich zur Probe? „Der Herr Pfarrer hat mich geködert“ und „Der Chor ist einfach ums Eck, das ist praktisch“ – so unterschiedlich die persönliche Motivation sein mag, so einig sind sich alle: „Weil ich gerne singe!“ Das hört man mittlerweile auch. Alexander Populorum stellt seinem Chor ein gutes Zeugnis aus: „Die Klangqualität hat sich seit Jänner unheimlich verbessert.“ 


Dennoch sucht der Kirchenchor neue Sänger. Kann ich mich blamieren? „Nein“, beruhigt Populorum: „Man muss keine Noten lesen können, aber gerne singen und gerne in Gesellschaft sein.“ Darum plant Ingrid Donharl gerade eine Chorreise nach Bayern. 


Der Chor wird bis zur nächsten Probe verabschiedet: „Streckt’s euch, seid’s locker. Und jetzt Gute Nacht!“


Chorproben

Jeden Donnerstag, 20-22 Uhr, Pfarrheim