Der Kirchenchor in Bayern

Der Einladung des früheren Leiters des Baumgartner Kirchenchores, Péter Szeles, folgend, machte sich eine Gruppe Sängerinnen und Sänger samt Begleitung am Freitag, dem 7. Juni 2013, auf nach Bayern. Nur wenige Tage vorher glaubte man, die Reise wegen Hochwassers nicht antreten zu können, aber wie durch ein Wunder war das Wasser rasch abgeflossen.


Trotz der frühen Morgenstunde – Busabfahrt 7 h vor der Kirche – ließ es sich Pfarrer Clemens Abrahamowicz nicht nehmen, der fröhlichen Gruppe den Reisesegen zu erteilen und eine gute Fahrt zu wünschen. Voller Erwartung ging die Reise los!


Unterwegs konnte man die Spuren des Hochwassers in Oberösterreich und Bayern immer wieder erkennen, doch Gott sei Dank kam es zu keinerlei Beeinträchtigungen.


Erste Station war die berühmte Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf. Eine sehr sympathische, kompetente Führerin erzählte nicht nur die Entstehungsgeschichte des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt, sondern auch die tragische Lebensgeschichte seines Texters, Vikar Josef Mohr, und die seines Komponistens Franz Gruber. Die berührende Erzählung machte auf die Gruppe großen Eindruck und spontan stimmten die Sängerinnen und Sänger das wunderschöne Weihnachtslied an - und keiner nahm daran Anstoß, dass es erst Juni war.


Bei Sonnenschein erreichten die Reisenden dann das eigentliche Ziel: Burghausen.

Eine kleine historische Stadt in Bayern, an der Salzach gelegen, die ihren Namen der weltlängsten Burg (1,1 km) verdankt. Dort ist Péter Szeles seit 1 ½ Jahren als Regionalkantor im Dekanat Altötting und Organist tätig, leitet drei Chöre und plante die Aufführung der „Deutschen Kanonmesse“ von Lorenz Maierhofer, gesungen von verschiedenen Chören aus der näheren Umgebung, zu der er neben seinem früheren Regensburger Männergesangsverein auch den Baumgartner Kirchenchor eingeladen hatte.


Nach Bezug der Zimmer in einem netten kleinen Hotel mitten auf dem Burghausener Stadtplatz machten sich einige Unternehmungslustige, vom endlich schönen Wetter angelockt, auf, um die Stadt und die mächtige Burg zu besichtigen und nach einem steilen Anstieg von dort die traumhafte Aussicht zu genießen. Wer weiß, wie lange das Schönwetter anhalten würde.


Beim Abendessen im nahe gelegenen, gemütlichen Klostergasthof Raitenhaslach wurde mit Sekt auf Geburtstagskind Brigitta Zehetner angestoßen.


Am nächsten Tag  - die Sonne strahlte weiter vom Himmel - teilte sich die Gruppe. Die Damen und Herren des Kirchenchores hatten einige Probenstunden mit den anderen Chören zu absolvieren, während für die kleine Schar der Nicht-Sänger ein paar Besichtigungen unter der fachkundigen Führung von Professor Hermann Möcker auf dem Programm standen: eine schöne Rokoko-Marienkirche, die als die „Perle des Salzachtales“ bezeichnet wird, die barocke Klosteranlage Raitenhaslach mit der prunkvollen ehemaligen Klosterkirche und der dazugehörigen Klosteranlage, die zurzeit renoviert wird. 


Am Samstagabend kam es dann zum Höhepunkt: 70 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Péter Szeles gaben in einem gut besuchten Gottesdienst in einer modernen Kirche in Burghausen ihr Bestes – und es war ein tolles Klangerlebnis! Beeindruckt waren nicht nur die Messbesucher, sondern auch der Pfarrer der Gemeinde, der sich herzlich bedankte und die extra angereisten Wiener besonders begrüßte.


Der erfolgreiche Auftritt wurde anschließend im netten Gasthof des Hotels noch gebührend gefeiert. 


Am Sonntag hieß es dann schon früh Abschied nehmen von Burghausen. Um 7.45 wurden die Koffer in den Bus verladen und der letzte Tag der Reise begann. Zuerst ging es in den berühmtesten Wallfahrtsort Deutschlands: Altötting.


Nach dem Besuch der heiligen Messe in der großen Stiftskirche, bei der Péter Szeles seine unverkennbaren Orgelkünste wieder unter Beweis stellen konnte, wurde der Wallfahrtsort mit der Gnadenkapelle und den zahlreichen umliegenden kleinen und großen Kirchen, Museen und Andenkenläden erkundet.


Nach einem herzhaften Mittagessen machte sich die Gruppe dann auf den Weg zum letzten Programmpunkt: Marktl, die Geburtsstadt von Papst Benedikt XVI.

Im Geburtshaus, heute ein kleines Museum, wurde zuerst ein kurzer Film über das Leben und Wirken des deutschen Pontifex gezeigt, danach konnten die Räumlichkeiten besichtigt werden. 

Den Abschluss bildete der Besuch in der Pfarrkirche mit dem Taufbecken, in dem Josef Ratzinger seinerzeit getauft wurde. Überall an den Wänden hängen Fotos vom legendären Papst-Besuch in seinem Geburtsort Marktl am 11. September 2006, worauf der ganze Ort noch heute sehr stolz ist.


Abschied nehmen hieß es dann von Bayern und von Péter Szeles, der die Baumgartner bis Marktl begleitet hatte.  Etwas wehmütig, aber mit vielen neuen Eindrücken und dankbar für die schönen Tage in netter Gesellschaft trat die kleine, aber feine Gruppe die Heimreise nach Baumgarten an.


Ingrid Donharl, Organisatorin des Baumgartner Kirchenchores, hatte die Reise perfekt geplant. Herzlichen Dank dafür!