Südtirol, wie bist du schön

27 Frauen und Männer, darunter auch Pfarrer Clemens Abrahamowicz, verstauen ihr Gepäck im Bauch des bequemen Reisebusses, der vor der Baumgartner Pfarrkirche steht, klettern hinein und los geht die Reise nach Südtirol. Mit an Bord auch die beiden Bennys (Hunde von Christa Schindler und von Theres Seidl). Die Vorfreude auf die gemeinsamen Tage ist deutlich zu spüren. Erster Stopp ist in Schwaz: Ingrid Donharl, unsere Reiseleiterin, die die ganze Reise liebevollst und mit totalem Einsatz organisiert hat, steigt zu.

Das Mittagessen wird am Fuß vom Berg Isel in Innsbruck mit schönem Blick auf die Stadt und die Innsbrucker Hausberge eingenommen. Einige Mutige fahren trotz des Windes mit dem Lift auf den modernen Turm des Skisprung-Stadions und blicken kurz darauf staunend und voll Bewunderung die Sprungschanze hinunter, die alljährlich bei der Vier-Schanzen-Tournee von den Skispringern bezwungen wird. Beeindruckend auch der Blick auf das Stift Wilten, die Pfarrkirche und die Stadt Innsbruck.

Über die Brennerautobahn geht es weiter nach Südtirol, genauer gesagt nach Brixen, wo etwas außerhalb in 900 m Seehöhe der Torgglerhof, unser Zuhause für die nächsten sieben Tage, liegt. 

Beim köstlichen viergängigen Abendessen im schönen Speisesaal des Hotels erholen wir uns von der Anreise.


Dienstag, 24. Juni:

Nach dem Frühstück bringt uns Gerhard, unser netter Buschauffeur, nach Brixen zur Stadtführung. Wir besichtigen die Kirche, das Kloster, das Rathaus, den Hauptplatz mit seinem interessanten Brunnen ... Kompetent und kurzweilig vermittelt uns der Führer die Geschichte der Stadt, die ehemaliger Bischofssitz ist.


Nach einer kurzen Mittagspause geht es schon wieder weiter. Wir fahren mit der Gondel auf die Plose, den Hausberg von Brixen. Einige Bewegungshungrige nützen die Gelegenheit zur kurzen Wanderung, andere genießen die Aussicht beim Kaffeetrinken auf der Terrasse des Restaurants.


Eine leichte Nervosität macht sich bei einigen wenigen Eingeweihten breit. Hoffentlich gelingt die gleich im Anschluss geplante Überraschung. Pfarrer Clemens Abrahamowicz feiert am 29. Juni sein 30-jähriges Priesterjubiläum. Da dieser Termin in unsere Urlaubswoche fällt, hat Ingrid Donharl keine Mühe gescheut, um unseren Jubilar gebührend zu feiern. Schon Wochen vor dem Pfarrurlaub fragte sie bei Bischof Ivo Muser, einem lieben Freund unseres Pfarrers und seines Zeichens Bischof der Diözese Bozen-Brixen, an, ob er vielleicht Zeit für eine gemeinsame Jubiläumsmessfeier hätte. Dieser sagte zu Ingrids großer Freude zu und schlug diesen Termin vor.


Kurz vor 18 Uhr versammelt sich die Gruppe aus Baumgarten daher in der kleinen Kirche in der Nähe des Hotels. Der Baumgartner Pfarrer, nichts ahnend, bereitet sich schon mit der Gitarre in der Hand auf die Messe vor, als plötzlich Bischof Muser die Kirche betritt. Die Überraschung ist perfekt: Pfarrer Clemens Abrahamowicz freut sich riesig! Minuten später kommt auch gerade noch rechtzeitig Kaplan Pawel Marniak mit den speziellen Messtexten und Geschenken hereingekeucht (sein Zug aus Wien hatte etwas Verspätung). Sichtlich gerührt genießt unser lieber Herr Pfarrer die schöne Messe ihm zu Ehren.


Bischof Muser begleitet uns im Anschluss noch ins Hotel und nimmt am festlichen Essen – mit eigener Festtagstorte  – teil. Der Bozener Bischof erweist sich als besonders freundlicher, volksnaher, sehr sympathischer Hirte. 


Mittwoch, 25. Juni: 

Einige Frühaufsteher sind schon ein paar Längen im hoteleigenen, schönen Pool geschwommen. Nach dem Frühstück vom reichhaltigen Buffet und einem kurzen Glaubensimpuls von unserem lieben Herrn Pfarrer besteigen wir wieder den Bus. Erste Station ist das Renaissanceschloss Velthurns aus dem 16. Jh., das früher als Sommerresidenz der Brixener Bischöfe diente. Das renovierte Schloss mit seinen schönen Malereien und vor allem den einzigartigen mit reichen Intarsien verzierten Holztüren ist besonders sehenswert. Danach geht es weiter ins Städtchen Klausen mit dem Kloster Säben, das noch vor Brixen Bischofssitz war. Nach einem kleinen Imbiss wagen einige Sportliche den steilen Aufstieg zur großen Klosteranlage Säben. Mit einem herrlichen Ausblick werden sie belohnt.


Da danach noch etwas Zeit ist, fahren wir zum Kloster Neustift, wo wir zuerst im Klosterladen mit seinen verführerischen Produkten zuschlagen. Um die Wartezeit bis zur hl. Messe, die wir mit der dortigen Gemeinde feiern, zu überbrücken, führt uns der Altabt dann persönlich kurz in die Geschichte des Klosters ein.


Donnerstag, 26. Juni: 

Schönwetter ist angesagt, daher heißt es schon früh raus. Heute steht eine Fahrt in die imposante Bergwelt der Dolomiten auf dem Programm. Einzigartig schön die hohen Berge rundum! Während der Busfahrt liest Pfarrer Clemens Abrahamowicz aus einem eigens für die Reise angeschafften Buch ein paar der schönsten Sagen rund um die Gebirgsgruppen Rosengarten und Latemar vor (diese Sagen hat ihm seinerzeit seine Mutter, die viele Jahre in den Dolomiten sogar geklettert ist, erzählt).


Der wildromantische Karersee, unsere erste Station, bietet ein tolles Fotomotiv, und wir haben sogar Zeit, den Gebirgssee zu umwandern. Dann geht es weiter über den Sella Pass zum Langkofel. Fast alle besteigen die kleinen ovalen Gondeln um in 2.600 m Höhe, umgeben von schroffen Felswänden und Schneefeldern die Aussicht zu genießen und Gott für seine wunderbare, einzigartige Schöpfung zu danken. Durch das vor allem durch seine Schnitzkunst berühmte Grödnertal fahren wir dann zurück zum Torgglerhof nach Brixen.


Freitag, 27. Juni:

Heute geht es ins Villnösstal. Hier treffen wir Diakon Gerhard Stingl und seine Frau Linda aus Mödling, mit denen Pfarrer Clemens Abrahamowicz schon seit 30 Jahren befreundet ist und die ebenfalls schon bei der Jubiläumsmesse dabei waren. Sie machen hier schon seit Jahren Urlaub. Mit ihnen gemeinsam machen die Sportlichen unter uns eine mehrstündige Bergwanderung. Aber auch für die anderen bieten sich wunderbare Spazier- und Einkehrmöglichkeiten in der schönen von Wiesen voll bunter Blumen und einem kleinen Gebirgsbach umgebenen Bergwelt. Nach einer anschließenden gemeinsamen Messe in der lieblichen kleinen Magdalenskirche nehmen wir Abschied von Linda und Gerhard Stingl und machen uns auf den Rückweg.


Samstag, 28. Juni: 

Zeitig in der Früh verlässt uns Kaplan Pawel Marniak. Auf ihn warten 60 Kinder und Jugendliche, die beim Jungscharlager eine nette Woche miteinander verbringen wollen.


Südtirol ist nicht nur für seine Bergwelt bekannt, sondern es gibt hier auch guten Wein. Davon wollen wir uns heute überzeugen. Nach einem Zwischenstopp in Brixen, bei dem wir noch eine letzte Möglichkeit zum Shoppen oder einfach Bummeln haben, geht es weiter durch die Südtiroler Weinstraße. Am gleich viel wärmeren Klima erkennt man schon, weshalb hier der Wein so besonders gut gedeiht. Links und rechts auf den Hügeln erstrecken sich saftig grüne Weingärten und Apfelplantagen.


In Kaltern bei einem netten Heurigen können wir uns von der ausgezeichneten Qualität des Weines überzeugen. Natürlich besichtigen wir auch das kleine Städtchen und kommen sogar in den Genuss des Platzkonzertes einer Trachtenmusikkapelle. In der kleinen, an alten Fresken reichen Kirche in Tramin, feiern wir eine Dankmesse, bevor es zurück ins Hotel geht.


Sonntag, 29. Juni: 

Für heute hat sich Ingrid Donharl wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Es ist Herz-Jesu-Sonntag und der wird in Südtirol ganz besonders feierlich begangen. Festgottesdienste mit anschließender Prozession gehören hier zur Tradition. 


Noch früher als sonst brechen wir auf. Der Bus bringt uns nach  Tils.  Von allen Seiten strömen Junge und Alte, fast alle in festlichen Trachten, zur Kirche. Der Ortspfarrer begrüßt unsere Gruppe und Pfarrer Clemens Abrahamowicz darf konzelebrieren. Nach der Messe in der bis zum letzten Platz gefüllten kleinen Dorfkirche formiert sich der Prozessionszug: Kinder, Frauen und Männer – jede Gruppe trägt eine große, geschmückte Holzstatue mit. Wir reihen uns in den Prozessionszug ein und gehen mit durch Wiesen und Felder. Die berühmteste Blasmusikkapelle Südtirols sorgt für die musikalische Begleitung. Nach der kirchlichen Feier geht es volkstümlich weiter. Die Musikkapelle spielt ein extra Ständchen zu Ehren unseres Pfarrers und die örtliche Feuerwehr sorgt für das leibliche Wohl aller Gäste.


Inzwischen hat es kurz zu regnen begonnen, was zu einer kleinen Änderung unseres weiteren Programms führt. Der Ausflug zur Seiseralm wird auf das nächste Jahr verschoben und wir „begnügen“ uns mit dem Stadtbummel durch Kastelruth, das durch seine berühmten „Spatzen“-Volksmusiker weltbekannt ist. Zurück in Brixen heißt es Koffer packen, dann genießen wir zum letzten Mal das gute Abendessen. Danach ist es Zeit, uns ganz besonders bei Ingrid Donharl und Pfarrer Clemens Abrahamowicz zu bedanken für die liebevolle Betreuung, die tolle Organisation der abwechslungsreichen, schönen Woche, in der unsere nette Gemeinschaft noch mehr gewachsen ist.


Montag, 30. Juni:

Zur Abwechslung zeigen sich die Berge heute mit einer frischen Schneehaube, schnell werden noch die letzten Erinnerungsfotos gemacht. Dann heißt es Abschied nehmen.

Wir besteigen den Bus und treten die Heimreise an. Dankbar -  auch unserem Buschauffeur, der uns so sicher geführt hat -  und voll schöner Erinnerungen kommen wir abends in Baumgarten an.

Und eines steht fest: wir freuen uns schon auf den nächsten Pfarrurlaub!