Fasching

Zum Faschingsausklang hat unser Pastoralassistent Herbert Wogowitsch das letzte Jahr in unserer Pfarrgemeinde analysiert - wieder in launiger Text- und Liedform. Viel Spaß beim Nachlesen!

 

Rapid, wir wollen zu dir stehen,

Rapid, wir wollen mit dir gehen,

Rapid, du bist kein Zweitverein,

Rapid, du bist immer mein.

 

Was macht´s denn ihr da?

Was, eine Pfarre seid ihr?

Da muss ich euch was erzählen!

Neulich bin ich nämlich auch in eine Pfarre hineingeraten.

Nach dem letzten Match ist es ein bisserl später geworden ....

 

Aber hört´s einmal zu:

 

Es war schon hell, als ich nach Meisterfeier heimwärts wank

Als ich zum Spitz kam, erschrak mich plötzlich lauter Glockenklang..

Und wen ich sah, ging in die Richtung, aus der das kam.

Meist waren es Frauen mit dunklen Mänteln und mit grauem Haar,

und nur ganz selten war eine, wo der Mann auch dabei war.

Ich war schon müd, und mir war kalt, da ging ich mit.

 

Auf einem Hügel stand eine Halle, grau und aus Beton.

Und als ich reinging, sieh, da kam der Obertrainer schon:

Grün-weiß sein Dress, seine Mannschaft auch, das fand ich cool

Der Organist spielte voll Lust .White Christmas im August,

doch alles andere das brachte allen doch nur Frust

doch wie immer kam das beste erst zum Schluss:

 

Am Baumgartner Spitz,

erzählt der Pfarrer in der Messe gern ein Witz.

Doch das Zuhören ist für manchen eine Plag:

die Pointe erzählt er nämlich erst am zweiten Feiertag.

Da juckt mich doch der Pelc,

doch was soll´s, ich denke mir, den Leuten gefällt`s.

Und steht er mit sein Kaplan und Diakon beinand:

Dann schauen sie aus wie die drei – König, aus dem Morgenland

 

Dabei – wäre das eine Dreikönigskirche:

Hätt dann der Architekt alles dreieckig gemacht?

Stell ich mir irgendwie spannend vor.

 

Aber auch so sagen die Leut, wenn du sie fragst, wie ihnen die Kirche gefallt:

Ausgesprochen Gsteu - lich

Aber zurück zu den Organisten: Bei dem einen sagten alle: o Je-nisch schon wieder.

Die haben aber auch eine Frau: wie die spielt, das Loub ich mir.

Manchmal spielte aber auch so ein Junger; eigentlich ganz gut, wie er spielt,

man muss ja nicht schauen, was er anhat.

Nur: Pis egger endlich daherkommt, ist oft die halbe Messe vorbei.

 

Manchmal spielen aber auch welche mit Gitarren, Tschembe und so Zeugs.

Aller Ehrendorfer, sag ich euch.

Nur sind sie manchmal inkonsequent:

Fiedler on the Gitarre?

Hab ich noch auf keinem Programmzettel gesehen.

Und wenn ich mich auf die Lautestärke PeCi:

Manchmal lieber weniger als Merstallinger.

 

Aber seine Ministranten sind lieb: ein ganz lustiges Völk – chen.

Aber wenn wer nicht so spurt, wie die Assistenztrainerin will:

So was geht ihr schnell auf den Becker.

Marlene, Marlene! Das sag ich dir!

 

Die haben aber auch noch eine zweite Jugendmannschaft

– Jungschar heißen die.

Aber wenn die zwei Jugendteams sich einmal zusammentäten:

Vero - Christine - sche Ökumene wäre das!

Die Jungschar macht jetzt übrigens auf politisch korrekt:

Das heißt dann nicht mehr: Hänschen klein, nein,

die sagen: Kleinhäntz

 

Da kann sich der Pfarrer eine Scheibe abschneiden! Der sagt nämlich noch immer:

Mehdi, es muss Schnee geräumt werden,

Mehdi, das Gras gehört geschnitten.

Kann der einen Menschen nicht ordentlich ansprechen?

Da kriegt die Kirche ihren Ruf, sexistisch zu sein, nie los.

 

Im Februar machen´s jetzt an Kantorenkurs:

Hoffentlich werden da nicht alle Stummer.

Sie haben aber auch eine Zweite, die jetzt schon oft vorsingt,

ich glaub die g´winnert jedes Gotteslobkaraoke.

Margit – igitt, die Frau hat was drauf.

 

Andere sind da viel unentschlossener:

Neulich sagt eine, wie´s g´heirat hat: Ich will dich –ähhh – lieben ...

Aber ihr Mann gab ihr trotzdem einen Markus.

Das nenn ich Liebe.

 

Aber ich hab auch an ganz schönen Einfahrer g´habt.

hat uns der Pfarrer aufgefordert, Gott ein Loblied zu singen,

dachte ich mir, da kann ich einmal ein bisserl Schwung in die Bude bringen:

 

Jesus, wir wollen mit dir geh´n,

Jesus, wir wollen zu dir steh´n.

Jesus, du bist der wahre Gott,

Jesus, wir halten dein Gebot!

 

Vor allem ihr Obergrüner hat mich ang´schaut:

Den Bogdan die Wut, und der hat mich so was von Herbert – pfau!

 

Was mich aber begeistert hat, war die Hilfsbereitschaft:

Da muss nur wer sagen: Georg-anisier mir das,

und das Ergebnis ist immer Pliwa.

Und ihre neue Pastoralassistentin ist auch lieb:

Immer wenn sie mich sieht, meint sie, sie Söll mir einen Kaffe machen.

 

Bei ihren Flohmärkten bin ich gern dabei:

Immer genug zum Trinken da!

Piringer, Piringer, überall hört man nur Piringer!

 

Echt lässig find ich das.

Wie das organisiert ist:

Das ist ein Leben! Bauer, das sage ich dir.

Da gibt es keinen Grund zum Greiner - n

 

Dafür haben die einen EZA-Verkauf.

Der wäre seinerzeit schon fast eingeschlafen,

doch dann sind sie doch noch auf einen Grün en Zweig gekommen.

Der Gewinn geht an die Caritas, bei der ist alles ohne Fehl und Markl.

 

Aber im Pfarrgemeinderat gab´s letztens Troubles:

Die haben da nämlich so einen ganz Bitzeligen.

Ich sag euch, des is ka Koarl mit dem.

Gegen den haben die einfach Kon rad.

 

Der wollt ihnen sogar das Pfarrblatt abdrehen!

Aber das sag ich euch; das schafft der Eni.

 

Wisst´s was, sie laden mich ja jeden Sonntag zum Pfarrcafe ein,

das ist aber mit Vorsicht zu genießen.

Da weiß ich euch was zu erzählen:

 

Neulich geh i in der Pfarr am Sonntag nach der Mess,

ins Pfarrcafe, weil i so gern dort neiche Menschen treff!

Doch jeder sitzt stets bei die gleichen,

wen Neichen schaut dort kaner an.

Da kann der Pfarrer so freundlich sein,

Sagt´s mir, was ma da machen kann?

 

Zwickt´s mi, i man i dram.

Dea dearf net woar sein, wo samma daham

Zwickt´s mi, ganz wurscht, wohin.

I kann´s net glauben, dass i ang´soffen bin!

Aber, i glaub da hülft ka Zwicken!

Kennt man et vielleicht wer ane picken.

Danke, jetzt is ma kloar: es is woahr, es is woahr.

 

Im Pfarrcafe, das sitzen´s z´samm, und retten grad die Welt.

Was Radio Maria sagt, ist´s einzige , was zählt!

Die andern reden nur von´d Parkplätz,

dass Autofahrn heut viel z´viel kost,

doch scheinbar fallt das niemand auf

wenn wer frustriert die Pfarr verlosst

 

Zwickt´s mi, i man i dram.

Dea dearf net woar sein, wo samma daham

Zwickt´s mi, ganz wurscht, wohin.

I kann´s net glauben, dass i ang´soffen bin!

Aber, i glaub da hülft ka Zwicken!

Kennt man et vielleicht wer ane picken.

Danke, jetzt is ma kloar: es is woahr, es is woahr.

 

Aber auch im Großen geht´s ganz schön rund:

Der Kardinal will nämlich die ganze Diözese umbauen!

Aber bis er da auf einen grünen Zweig kommt, da muss er Schön born.

Kein Wunder, bei dem Pech, das er mit seinen Generalvikaren hat:

Zuerst hatte er einen Schüller –

Hätte er vorher wissen können, dass der zum Ungehorsam aufruft

Der nächst hat zehn Jahre irgendwie herumge Schuster t.

Und wen er jetzt hat, das wird immer Krasa.

 

Im Schulamt geht´s auch rund, zu, Mann o Mann!

Und bei den Religionslehrerinnen erst!

Ich wollt das zuerst gar nicht glauben,

aber ich hab von einer gehört, die ist Mis.

Also, da halt ich E dith

Und im Pastoralamt:

der Kardinal glaubt doch glatt, er muss nur sagen:

Veronika, mach an Prüller, Jag en Teufel davon, und alles ist paletti.

Vorher hat er dort so einen Scharf - macher gehabt,

der hat bei jedem Kurs mit Alpha anfangen.

Da ist einfach nichts weitergegangen.

Da kann ich mich a el endslang fadisieren.

 

Dabei gibt´s doch am Stephansplatz genügend Krätzl,

die sind im Sprung gehemmt!

einmal so richtig loslegen lassen, sag ich.

Da gibt garantiert jeder Homo Faber auf!

 

Eine von die Sachen, die der Kardinal gern hätt, wär,

in jeder Kirchen sollt´s wenigstens einmal am Tag

ein Gebet oder so geben.

Da hab ich mir gedacht, am Montag ist eh nichts los,

der Pfarrer hat sein freien Tag, da mach ich einen Wogo.

Und was hab ich jetzt davon:

Jetzt nennen´s mich Wogowitsch.

 

Dabei soll ihr Oberboß – Papratzi glaub ich, nennen´s ihn,

ja auch viel vom Fußball halten. Obwohl: Bayer und Fußball?

Bitte – die Methoden san schon a bisserl anders:

Wenn wir Fußballer nicht weiter wissen:

Ab mit dem Runde ins Eckige.

Und der Papst: er schreibt Enzykliken – Rundschreiben, die überall anecken.

 

Da geh i lieber wieder zu meine Grünen, da kenn i mi wenigstens aus

 

Rapid, wir wollen zu dir stehen,

Rapid, wir wollen mit dir gehen,

Rapid, du bist kein Zweitverein,

Rapid, du bist ...

 

Und weil's so schön war noch eine Zugabe

 

So weit, weit war der Weg. So weit, weite war der Weg

So weit, weit war der Weg, so weit

Auf Schotter, Asphalt, auf Gras und Lehm

Sieht man die Oberbaumgartner gehen

Bergauf, bergab, so ziehen sie tagelang.

Bei jedem Abstieg wird Alice bang!

 

Zwei gingen alternativ, das ging beinahe schief.

Weil den falschen Abschneider genommen

Die eine Sohle fehlte schon, ja, ja, das kommt davon.

Das soll euch eine Lehre sein!

 

Bogdan und Margit stürmen voran.

Rennen mit einem Affenzahn

Ob Hafner- oder Unterberg, Sattel, Gscheid oder Kienegg:

Nichts hält sie auf dieser Welt zurück.

 

Doch Karl, der war nett, sein mobiles Lazarett,

hat manchen auf dem Weg gerettet.

Egal ob fußmarod, oder vom Magen halbtot

Am Abend waren alle im Quartier.

 

Am Sonntag ging auch ich dann mit.

Doch offensichtlich war ich noch nicht ganz fit.

Schnell im Gasthaus zahlen gehen, und niemand war mehr zu sehen.

So fing ich halt alleine an zu gehen.

 

Plötzlich zwickt und zwackt´s gar sehr, ich glaub, ich kann nicht mehr

Und trotzdem schleppe ich mich weiter:

Bis ich im Mariazeller Land wenigstens ein Plumpsklo fand

Da sang ich laut Halleluja!

 

Ich ab euch ja schon gesagt, dass in der Pfarre alle so gut zusammen helfen.

Auch dann, wenn es gar nicht nötig ist.

Als Lektor und Kommunionspender muss man schnell sein,

denn sonst ist Christa.

Wirklich, ich schwör´s, Hoch und edlinger

 

Wenn man sich auf politisch korrekt festlegt,

wird das Leben manchmal recht kompliziert.

Statt 10 kleine Negerlein heißt es dann:

 

Fünf kleine Häntze wohnten in der Hanslickgass.

Zwei gingen nach Deutschland und machen dort weiß Gott was.

Drei kleine Häntze fühlten sich jetzt so allein.

Drum nahmen sie sich in ihr Haus zwei Pflegekinderlein.

 

Ihr seht, so geht das jetzt! Ganz ohne diese Pfuiwörter.

Aber wenn wir schon bei den Kindern sind:

Unsere Pfarrsekretärin Haberl t im Herbst einen Buben bekommen.

Dachte sich doch die Chorleiterin:

Jo-na-than bin jetzt wohl ich an der Reihe.

Andrea Sitten.

 

Ihr wisst sicher schon:

im Pfarrcafe brauchen wir eine neue Kaffeemaschine.

Ich hätte ja gern eine italienische, so eine richtige Espressomaschine.

Das wär ein Genuss: va Bene - der Kaffee ist gut!

 

Wenn sich wer für`s Pfarrcafe meldet,

ist meistens mindestens eine Elisabeth dabei.

Wenn dann unklar ist, welche jetzt gerade dabei oder nicht dabei ist,

und das wird mitunter fast kriminell:

 

Zu fortgeschrittener Stunde in einer Wiener Vorstadtpfarre.

Einsam, aber glücklich wäscht Margit die letzten Kaffeehäferl ab.

Plötzlich hört sie Geräusche:

 

Liesl eins fragt Liesl zwei: wer macht des nächste Pfarrcafe?

Ist Liesl drei da auch dabei? - des halt ich eher für an Schmäh!

Da klopft es grade an der Tür, das ist die Liesl Nummer vier!

Erzählt das brühwarm Liesl fünf, die haut das ganze aus die Strümpf

Am End gibt´s auch a Nummer sechs, darauf reimt sich nur alte Hex

Ich glaub, mir gehen die Schmähs jetzt aus:

Drum geh ich zu meiner nach Haus!