Wie jedes Jahr fand auch heuer wieder am Pfingstmontag die Firmung in unserer Pfarre statt. 28 Jugendliche setzten damit ein starkes Zeichen für ihren Glauben.

von Martin Erhard-Kainz
Fotos: Martin
Erhard-Kainz, Anna Hink, Vu Phan Quoc

Während andere Pfingsten für einen Kurzurlaub bei unseren südlichen Nachbarn nutzten und dafür viele Stunden im Verkehrsstau verbrachten, hatten 28 Jugendliche unserer Pfarre einen ganz anderen, besseren Plan. Sie hatten sich schon im letzten Herbst zu einem wichtigen Schritt im Leben eines Katholiken entschieden, und warteten nun darauf, das Sakrament der Firmung zu empfangen.
Die Firmung ist eines der sieben Sakramente unserer Kirche. Zusammen mit der Taufe und der Erstkommunion bildet sie die Sakramente der christlichen Initiation, die die Aufnahme und Eingliederung in unsere Gemeinschaft markiert. Durch die Firmung wird der Gläubige mit der Kraft des Heiligen Geistes gestärkt und seine Verbindung zur Kirche und zu Christus vertieft. Sie dient als Bestätigung und Bekräftigung des Glaubens.

Als Firmspender fungierte heuer ein sehr guter alter Bekannter unserer Pfarre. Msgr. Clemens Abrahamowicz, der von 2002 bis 2016 Pfarrer in Baumgarten war, zeigte sichtlich große Freude in seine ehemalige Gemeinde zurückzukehren und dort viele bekannter Gesichter wiederzusehen. Inzwischen hat er die Pfarre in Baden St. Stephan übernommen und begeistert nebenbei regelmäßig auf Youtube mit interessanten Glaubensimpulsen.
Schon eine dreiviertel Stunde vor Beginn der Messe versammelten sich die sichtich leicht nervösen Firmlinge mit ihren Patinnen und Paten vor der Kirche. Sie hatten sich mehrere Monate auf diesen Tag vorbereitet und vieles gemeinsam unternommen. Begonnen hat der Weg mit der Jugendmesse im November, danach folgten zahlreiche Firmstunden, Jugendkellerbesuche und natürlich das Firmlager in Göttweig.

Pünktlich um 10 Uhr wurde vor der Kirche Aufstellung genommen und unter den Klängen des GOoD-News Chor mit „Come, let us sing“ ging es feierlich hinein.
Gleich zu Beginn der Messe zeigten die Kandidatinnen und Kandidaten ihre Bereitschaft zum Empfang des Sakraments indem zuerst einige einzeln, mitunter sogar in ihrer Muttersprache, und dann alle zusammen laut „Ich bin bereit!“ skandierten.
In seiner Predigt stimmte Clemens Abrahamowicz diesmal ernste Töne an. Wenn auch weltweit die Zahl der Christen wächst, so sieht man in Europa und zur Zeit vor allem auch in den USA ein, wie er in seiner unvergleichbaren Art bildhaft sagte, Absinken des Grundwasserspiegels der Christlichkeit und des Glaubens. Jede und jeder einzelne müsse daran arbeiten, dass der Glaube in der Gesellschaft wieder gefestigt wird.

Die Firmung ist ein wichtiger Teil für die Festigung des Glaubens dieser jungen Menschen. Die Natur kann nur dann gedeihen, wenn der Grundwasserspiegel in Ordnung ist. Ebenso verhält es sich mit dem Glauben und dem Zusammenleben zwischen den Menschen. Die Firmung als Auftrag an jede und jeden einzelnen, bei sich anzufangen und ein Stück für das Gesamte beizutragen.
Dann war der große Moment gekommen. Die 28 Jugendlichen traten einzeln nach vor und jedem wurde das Sakrament gespendet. Während der Zeremonie legt der Firmspender den Firmlingen die Hände auf und salbt sie mit Chrisamöl, um die Gabe des Heiligen Geistes zu übermitteln. Dazu spricht er die Formel "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!".
War die Aufregung den Firmlingen vorher noch ins Gesicht geschrieben, sah man danach ausschließlich fröhliche Gesichter!
Mit beschwingender Musik unseres diesmal riesigen Chors wurden die neu Gefirmten aus der Kirche begleitet. Nach einigen Fototerminen und einer kurzen Agape konnte dann dieser wichtige Tag in den Familien gefeiert werden. Wünschen wir unseren jungen Pfarrmitgliedern alles Gute, möge der Glaube sie stets begleiten und stärken, und vielleicht können sie ein bisschen zum Ansteigen des christlichen Grundwasserspiegels beitragen.