All my sisters and brothers ...


Am letzten Septembersamstag fand - nach einem Jahr Pause - wieder eine gemeinsame Mariazellwallfahrt statt.

 

von Gabi Moritz
Fotos: Gabi Moritz, Thomas Moritz, Pawel Marniak, Peter Haubenberger, C&A  Biribauer



 

„We are family, I got all my sisters with me!“  - fast könnte man glauben, Pfarrer Pawel Marniak hat bei der Vorbereitung der heurigen Mariazellwallfahrt dieses Lied von Sister Sledge aus dem Jahre 1979 in Dauerschleife gehört.

 

„Wir sind eine Familie“ lautete nämlich das diesjährige Thema. Nachdem letztes Jahr der Wallfahrtsort nur im privaten Rahmen besucht werden konnte, trauten sich am 25. September dieses Jahres wieder 40 Busgäste aller Generationen, an der traditionellen Pfarrwallfahrt teilzunehmen. Acht zusätzliche Frauen und Männer waren bereits seit Mittwoch unterwegs, um von Heiligenkreuz über Kaumberg, Lilienfeld und Annaberg den Weg zur Gänze zu Fuß zurückzulegen.

 

 


 

 

Nach gestrengem Corona-3G-Check um 7 Uhr morgens und einem gemeinsamen Gebet in der St.-Anna-Kirche brach die Tagespilgergruppe mit dem Autobus in Richtung Joachimsberg auf. In der kleinen Kapelle dieses Bergörtchens hörten wir – passend zum Thema – den Stammbaum Jesu aus dem Matthäusevangelium (Mt 1, 1-16).

 

Pfarrer Pawel Marniak erinnerte uns daran, dass auch wir als „Pfarr-Familie“ - über nationale, sprachliche und soziale Grenzen hinweg - Schwestern und Brüder sind. Die beiden jüngsten Wallfahrer bekräftigten in einem souverän vorgetragenen Dialog, wie toll es ist, sooooo viele Geschwister zu haben, aber trotzdem nicht mit allen das eigene Zimmer teilen zu müssen.

 

Als Zeichen unserer Familienzugehörigkeit zu Jesus und unseren Pfarr-Geschwistern wurde für jeden Ahnen von Jesus und für jede an der Wallfahrt teilnehmende Person ein Maxerl auf unser hölzernes Pilgerkreuz geklebt.

 

Passend zu einem Familienausflug feierten wir auch den Geburtstag eines Familienmitgliedes. Gestärkt mit Geburtstagskuchen und festgehalten am Familienfoto führte uns der Bus zu den Ausgangspunkten der Generationen-Programme: 

Die beachtlich große Gruppe an Jugendlichen, die auch die Unter-14-Jährigen unter ihre Fittiche nahmen, wählten den Weg zur Muttergottes über die Mitterbacher Gemeindealpe samt Mountain-Go-Cart-Abfahrt.

 

Die Senior-Chefinnen und -Chefs unserer Pfarrfamilie fuhren mit dem Bus zum Wallfahrtsort, um sich noch entsprechend zu stärken und mit Lebkuchen einzudecken.

 

Das altersmäßige Mittelfeld machte sich auf einen etwa 3-stündigen Wanderweg, geleitet und begleitet vom Herrn Pfarrer. Auf der Gehstrecke konnten wir neben einem atemberaubend blauen Herbsthimmel auch beeindruckende Ötscherausblicke genießen, ins Gespräch kommen und in der Sebastianikapelle vor den Toren Mariazells beim gemeinsamen Gebet innehalten. 

 

 

Pünktlich um 16 Uhr war die ganze Wallfahrtsfamilie in der Basilika vor dem Gnadenaltar unserer himmlischen Mutter versammelt. 

Auch die tapferen Fußwallfahrer waren rechtzeitig zu uns gestoßen und konnten sich ebenfalls mit Stickern am Pilgerkreuz verewigen.  

Im Gottesdienst gedachten wir auch all derer aus unseren Familien und Teilgemeinden, die diesen Tag nicht mit uns verbrachten. Gerade bei der Fußwallfahrtsgruppe gab es mehrere Schwestern und Brüder, die leider nicht, wie ursprünglich geplant, den 4-tägigen Fußmarsch mitmachen konnten. Sie und alle anderen Daheimgebliebenen trugen wir im Herzen und im Gebet mit uns.

 

 

 

Schon traditionell endete der Tag im Mariazellerland mit einem köstlichen Abendessen im Gasthof Himmelreich, bevor uns der Bus wieder nach Wien brachte.

 

 

So manche Pilgerin, so mancher Pilger wird sich nach den sozialen Beschränkungen der letzten Monate wohl gedacht haben: Wie schön ist es doch, im großen Familienkreis unterwegs sein zu dürfen – und dann auch noch zu unser aller Mama …