Baumgarten und das Supertalent

Bei der Kindermesse im November wurden die neuen Erstkommunionskinder der Gemeinde vorgestellt. Dabei erfuhren die Gottesdienstbesucher passend zum Tagesevangelium auch allerhand über die verschiedenen Talente der Mädchen

und Buben.

von Rafael Riedler



Endlich würden sie der Pfarrgemeinde vorgestellt werden! Die Mädchen und Buben, die sich heuer auf das Sakrament der Erstkommunion vorbereiten, hatten sich schon seit Beginn ihrer wöchentlichen Treffen auf diese Kindermesse im November gefreut. Und so versammelte sich neben vielen anderen Kindern eine fröhliche Schar an Zweitklässlern in der Pfarrkirche. Auch die Singvögel waren mit neuer Aufstellung und vielen neuen Mitgliedern gekommen, um dem Gottesdienst den passenden musikalischen Rahmen zu verleihen.

 

Gleich zu Beginn der Messe ging Pfarrer Pawel Marniak durch die Kinder- und Erwachsenenreihen und hielt dem einen oder anderen überraschten Kirchenbesucher das Mikrofon hin. "Was kannst du besonders gut? Und was können Sie besonders gut?" Die Antworten waren ebenso bunt wie beeindruckend. Ungeahnte Talente im Fußball, Kochen oder für Menschen da Sein wurden geoutet.

 

"Ich kann gut Flöte spielen, aber ich kann nicht so gut zuhören." "Ich kann einen köstlichen Kuchen backen, aber nicht immer fällt es mir leicht, nicht zu streiten." Die Erstkommunionskinder demonstrierten beim Kyrie, dass wir alle auch manchmal an unsere Grenzen stoßen.

 

Beim Evangelium erfuhren die großen und kleinen Messbesucher endlich, warum heute so viel darüber gesprochen wurde, wo unsere Begabungen liegen. Das Gleichnis erzählte von einem wohlhabenden Mann, der Geldstücke, sogenannte Talente, an drei Leute ausgibt, doch nicht alle machen etwas daraus. Während der eine später mit viel mehr Talenten zurückkehrt, weil er sie vermehrt hat, gibt einer die Talente ungenützt zurück, so wie er sie bekommen hat.

 

In seiner Predigt erklärte Pfarrer Pawel Marniak, dass auch jeder von uns Talente von Gott erhalten hat. Jeder kann etwas anderes gut, doch wir sollen sie nicht verkümmern lassen, sondern zum Wohl der Gemeinschaft einbringen, sie weitergeben und vermehren. "Wer gut in Mathe ist, könnte doch seinem Klassenkameraden bei der Hausübung helfen."

 

Schließlich wurde in der gut gefüllten Kirche ein wunderbares Experiment gestartet. Schafft es die Gemeinde, dass sich eines der schönsten Talente, die Freundlichkeit, wie ein Lauffeuer unter den Anwesenden ausbreitet? Pfarrer Pawel Marniak schenkte zwei Erstkommunionskindern ein Lächeln, diese gaben es wieder an zwei Menschen weiter und so setzte sich die Kette fort. Und tatsächlich, nach nicht einmal 60 Sekunden trug die ganze Gemeinde in St. Anna ein strahlendes Lächeln im Gesicht.

Am Ende der Kindermesse erhielten die Mädchen und Buben nicht nur ein schokoladiges Talentestück, sondern auch ihre ganz persönliche Kinderbibel für ihren weiteren Weg Richtung Erstkommunion. Im Pfarrheim schließlich wurde noch weitergefeiert und so manches Kuchenstück unserer talentierten Bäcker genossen.