Tauferneuerung: Ich glaube

Etwas aufgeregter als sonst betraten die 18 Erstkommunionkinder am dritten Sonntag der Osterzeit die Kirche. Die letzte Vorbereitungsmesse vor dem eigentlichen Fest im Mai war etwas Besonderes. Die meisten von ihnen waren im Kleinkindalter getauft worden. Damals sprachen die Eltern und Paten für sie. Nun konnten sie sich selbst bewusst und freiwillig für ein Leben mit Christus entscheiden, konnten das Taufversprechen erneuern.


Für Kathi, eine von ihnen, und ihre Familie gab es noch mehr zu feiern, war sie doch bis jetzt ungetauft und durfte in dieser Messe endlich die heilige Taufe empfangen. Gut vorbereitet durch die Erstkommunionstunden und durch extra Treffen mit Pfarrer Clemens Abrahamowicz wartete sie im Kreise der anderen Kinder auf den großen Moment. „Sollen wir die Kerze gleich aus der Schachtel nehmen?“ „Wann werden sie denn angezündet?", wollten die Buben und Mädchen immer wieder wissen. Gespannt lauschten sie dann der Lesung, die von Gabriel, einem der Kinder, ganz souverän und cool vorgetragen wurde.


Dass sie auch beim Evangelium gut aufgepasst hatten, bewiesen die Kinder bei den Fragen von Pfarrer Clemens Abrahamowicz, die er ihnen während seiner Predigt stellte. Wie wichtig es ist, den Glauben in der richtigen, altersgemäßen Form zu erfahren, wurde sehr anschaulich demonstriert: Vu, sympathischer, engagierter Tischvater, mühte sich vergeblich, eine Kindertrainingsjacke anzuziehen, sie war ihm schlichtweg zu klein. Aber auch Erstkommunionkind Gabriel sah etwas seltsam in Vus Sakko aus, da es ihm viel zu groß war. 

                    

Und noch einen Punkt hob Pfarrer Abrahamowicz hervor. „Jesus liebt uns immer, auch wenn wir etwas falsch machen“, erklärte er den Kindern und brachte anhand von Kathis weißem Taufkleid gleich einen Vergleich. „Was passiert, wenn wir uns bekleckern?“ Natürlich wussten die Kinder gleich die Antwort: „Wir können das Kleid waschen.“  Zur Bestätigung zauberte der Priester eine Packung Waschpulver hervor. „Und was passiert mit unseren Herzen, wenn sie schmutzig sind?“, wollte er wissen. Jesus macht sie in der Beichte wieder rein, immer wieder schenkt er uns einen neuen Anfang und wendet sich nicht erzürnt oder traurig von uns ab.


Nach dieser frohen Botschaft war es dann soweit: Kathi ging begleitet von ihrer Familie zum Taufbecken. Mit fester Stimme bekräftigte sie: „Ich widersage!“ und „Ich glaube!“ 


Gespannt beobachteten die Kinder die Salbung mit Chrisam und die Taufe mit Wasser.

Dann durften auch sie endlich mit der brennenden Kerze in der Hand ihr Taufversprechen erneuern.


Nach dem Schlussgebet und dem Segen in der Kirche war es aber noch nicht vorbei. Pfarrer Clemens Abrahamowicz eilte ausgestattet mit grünem Zweig und Weihwasser  vor das Gotteshaus, wo bereits an die dreißig  Motorradbesitzer mit ihren Maschinen Aufstellung genommen hatten. Sie wollten auch in diesem Jahr nicht ohne Gottes Segen unterwegs sein. Zum Dank – und vor allem zur Freude der Erstkommunionkinder – drehten sie zum Abschluss noch eine Ehrenrunde um die Kirche.


Für die Kinder und ihre Familien ging es im Pfarrheim bei Kuchen und Kaffee noch fröhlich

weiter, und unsere neugetaufte Kathi hatte ein ganz besonderes Strahlen in ihren Augen.

Wir gratulieren ihr ganz herzlich und wünschen ihr alles Gute und Gottes Segen!