Ostern 2013: Der große Glaubenscrashkurs -  Palmsonntag: Ein König der Herzen

Nicht einmal die eisigen Temperaturen und der leichte Schneefall konnten die Baumgartner daran hindern, am Palmsonntag den Einzug Jesu in Jerusalem ganz traditionell auf dem Platz vor dem Pensionistenwohnhaus "Gustav Klimt" zu feiern.

Mit Palmkätzchen in den Händen warteten kurz vor 9.30 weit über hundert Erwachsene und Kinder auf das Kommen der Ministranten und Priester – und auf Melli und Malter, die beiden Esel, die in den letzten Jahren immer schon parat standen. Von ihnen fehlte jede Spur. Wollten sie womöglich die wohlige Wärme ihres Stalles nicht verlassen?


Pfarrer Abrahamowicz, warm eingepackt, wies in seiner Kurzpredigt nach der Segnung der Palmkätzchen besonders darauf hin, dass sich Jesus nicht ein stolzes Pferd ausgesucht hatte, um in Jerusalem einzureiten, sondern einen unscheinbaren, braven Esel, vor dem sich niemand zu fürchten brauchte. Jesus war nicht der König, der gekommen war, um mit Gewalt Ordnung zu schaffen, sondern mit Liebe, eben ein König der Herzen.


Zur Freude der Kinder  - und nicht nur dieser - kamen „unsere“ Esel doch noch, zwar mit Verspätung, aber doch rechtzeitig, um Erstkommunionskind Armin, umringt von allen anderen, bei der Prozession zur Kirche auf dem Rücken zu tragen.


Dort angekommen klopfte der Baumgartner Pfarrer so wie in den letzten Jahren auch mit dem Fuß des schweren, mit roter Stola und Palmkätzchen geschmückten, Holzkreuzes an das geschlossene Kirchentor, das Christus selbst symbolisiert, als Zeichen dafür, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz für uns das Tor zum ewigen Leben geöffnet hat.


In der Kirche war schon alles vorbereitet: die Kerzen am Lichterkreuz strahlten im warmen Licht und sehr dekorativ waren vor dem Altar wieder verschiedene Gegenstände platziert, die auf das Leiden Jesu hinwiesen. Unsere Kleinsten feierten in der warmen Krypta einen ihrem Alter entsprechenden Gottesdienst, während die Lektoren der Passion ihre vorbestimmten Plätze in der Kirche einnahmen, um der Gemeinde die Schriftworte nach Lukas nahezubringen. Seminarist Richard trug seinen Text als Evangelist eindrucksvoll von der Kanzel aus vor.


Für die größeren Kinder, die dicht gedrängt auf den Kinderbänken platzgenommen hatten, haben sich Kaplan Pawel Marniak und Religionslehrerin Sabine Saminger  etwas Besonderes einfallen lassen. Von fleißigen Helfern wurde mit zwei Rollen weißem Papier ein Kreuz durch den Mittel- und Quergang gelegt, darauf kamen Körbchen mit Stiften und viele weiße Papierblätter. Dann wurden alle Kinder eingeladen, sich entlang des Kreuzes einen Platz zu suchen und auf das Papierblatt die Dinge zu zeichnen, von denen sie in der Passion hörten: Wein, Brot, Dornenkrone, Kreuz, Grab, Stein, usw. Ihre fertigen Kunstwerke durften die Kinder dann auf die Stufen vor den Altar legen.


Jesus liebt uns so sehr, dass er  sogar den Tod auf sich nimmt, um uns damit die Tür zum Himmel zu öffnen, erklärte Kaplan Pawel Marniak in seiner Predigt, und dass diese Türe immer offen bleibt.


Rechtzeitig zur Gabenprozession kamen auch die Kleinkinder aus der Krypta in die Kirche und alle Mädchen und Buben durften als Zeichen ihres Dankes eine Rose vor Jesus hinlegen.


„Ich male ein Kreuz, ein großes Herz – Jesus, ich danke dir.

 Ich male  zum Kreuz ein Himmelstor – Jesus, ich danke dir.

 Am Kreuz hast du den Tod besiegt,

 das Herz sagt mir, dass du mich liebst – Jesus, ich danke dir.


 Das Tor zum Himmel öffnet sich, 

 für alle Menschen, auch für mich – Jesus, ich danke dir!“


In diesem Lied, das die Kinder begeistert sangen, kommt alles zum Ausdruck, was wir in der Karwoche, die in der Auferstehung Jesu Christi zu Ostern und somit auch unserer Erlösung ihren Höhepunkt hat, feiern.


Der Palmsonntag war erst der Beginn dieser Heiligen Woche.