7 Jahre, 7 Sätze

In der Erstkommunionsvorbereitungsmesse Mitte Jänner gab es für die Mädchen und Buben wieder einmal einen besonderen Grund zum Feiern: sie bekamen ihre erste eigene Bibel überreicht.

So mancher von den kleinen Zwergen, die sonst die 10-Uhr-Messe bevölkern, musste sich am 19. Jänner damit abfinden, dass sein Stammplatz bereits an die Größeren vergeben war. Fröhlich und munter waren die 7-jährigen Kinder schon weit vor Beginn des Gottesdienstes gekommen und hatten schnell alle Kinderbänke auf der linken Seite besetzt.


Kein Wunder, galt es doch, als Gruppe und besondere Gemeinschaft, eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg Richtung Erstkommunion zu feiern. In der eigens für die Zweitklassler vorbereiteten Messe sollten sie ihre ganz persönliche, eigene Bibel erhalten.


Pfarrer Clemens Abrahamowicz führte seine Schützlinge gewohnt enthusiastisch durch die Messe und die lustige Powerpoint-Präsentation sowie die schönen, heiteren Lieder der Singvögel sorgten zusätzlich für gute Stimmung unter den Kids. Schließlich durften sie auch diesmal bei vielen Liedern wieder eifrig mittanzen.


An diesem Sonntag erfuhren die Erstkommunionskinder viel über Johannes den Täufer und wie er die Menschen dazu brachte, ihren Lebensweg zu überdenken und umzukehren, wo nötig. Pfarrer Clemens Abrahamowicz rief die Kinder dazu auf, es nicht wie die Pharisäer zu machen und nur äußerlich mit viel Pomp und Weihrauch zu feiern und nur scheinbar Gottes Botschaft zu verstehen.


Vielmehr sollten sie Jesus ganz an sich heranlassen - das, was er getan und gesagt hat, ganz aufnehmen über die Ohren, die Augen und das Gehirn bis in ihr Herz. Dabei soll die eigene Bibel eine Hilfe sein. „Lies jeden Tag 7 Sätze“, lud er die Mädchen und Buben ein, es ruhig langsam, aber umso intensiver anzugehen.


Eine besonders schwierige Frage kam auf die aufmerksam lauschenden Kinder danach zu: „Wer weiß, warum Jesus als Lamm bezeichnet wird und nicht als Löwe oder Giraffe?“ Ein Schmunzeln ging durch die Reihen der Erwachsenen, doch wussten sie es alle? Pfarrer Abrahamowicz verließ kurzerhand den Altarraum und spazierte mit all seinen Erstkommunionskindern zum Seitenaltar, wo tatsächlich ein Lamm zu sehen ist.


Gemeinsam erinnerten sie sich daran, dass Jesus am Karfreitag für uns gestorben ist, einem Opferlamm gleich, und doch am Ostersonntag den Tod besiegt hat. Auch diese Ereignisse würden die Kinder wohl im Buch der Bücher finden.


Schließlich bekam jedes von ihnen von seinem Lieblingspfarrer eine eigene Bibel überreicht. Was Pfarrer Abrahamowicz in diesem Moment zu den jungen Christen sagte, konnte man von weitem nur erahnen. Dem intensiven Blickkontakt und den leuchtenden Augen nach muss es jedoch etwas sehr Berührendes gewesen sein.


Bei den Fürbitten und der Gabenbereitung waren die sieben Sätze lesenden Siebenjährigen ebenso im Einsatz wie beim allseits beliebten Danklied: Ich spür den Kontakt von mir zu Jesus!


Warm war es an diesem Sonntag mitten im Winter nicht nur in den Herzen der Kindern geworden, sondern auch im Freien, und so tollten viele nach dem Gottesdienst noch energiegeladen im Pfarrheimgarten herum, während die Erwachsenen die Agape genossen.